Teppiche. Gerne bringt man sie mit Dekoration oder Geräuschdämmung in Verbindung. Doch mit sauberen Meeren? Eher weniger. Aber ein Blick auf den deutschen Teppichhersteller Object Carpet zeigt, dass dieser Bezug Hand und Fuss hat.
Farbenfrohe Raumanzüge:
Farben, Muster, Materialien und vor allem die Form spielt bei der Suche nach der passenden Bodenbekleidung eine wichtige Rolle. Teppichboden, -fliesen oder doch ein abgepasster Teppich? Den Möglichkeiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt und die Auswahl ist riesig. Dies bezieht sich auf den Privat-, aber auch den Objektbereich. Letzterem verschrieb sich Textilingenieur Roland Butz mit der Gründung von Object Carpet im Jahr 1972. Im baden-württembergischen Denkendorf begann er, Teppiche zu fertigen, die vor allem den hohen Anforderungen in Hotels und Büros gerecht werden. Denn gerade dort spielt die Funktionalität eine wichtige Rolle – in grossen Räumen ist es beispielsweise wichtig, dass Geräusche gedämmt werden. Auch Robustheit, Flecken- und Schmutzresistenz zählen zu den Eigenschaften, die ein Teppich aufweisen muss. Doch darf dabei die Optik nicht ins Hintertreffen geraten. Im Gegenteil. Alltagstauglichkeit und Schönheit sind zwei massgebliche Eigenschaften, die bei allen Produkten des Teppichherstellers immer miteinander einhergehen. Die Schönheit kommt durch edle und ungewöhnliche Dessins und einen erkennbaren Mut zur Farbe zum Ausdruck, was ohne Frage auch die extravagante und künstlerische Produktfotografie vermittelt. Für die ist das Unternehmen in der Teppichbranche bereits bekannt: Selbst Wolfgang Joop, Claudia Schiffer oder Henry Maske trugen schon ihren Teil zu den Inszenierungen bei, standen vor den Kameras weltweit bekannter Fotografen wie Helmut Newton, Michel Comte oder Jean-Baptiste Mondino.
Um Räumlichkeiten mithilfe des passenden Teppichs eine massgeschneiderte
Identität zu verleihen, ist neben dem Gespür für Farbe und Ästhetik
aber auch das Wissen über räumliche Wirkung, Gestaltungsgrundsätze und
Besonderheiten in der Architektur unentbehrlich. Deshalb spezialisierte
sich Roland Butz schon vor 48 Jahren auf die enge Zusammenarbeit mit
ArchitektInnen. Deren Fachwissen fliesst aber nicht nur in die Beratung
ein – erst vor Kurzem stellte Object Carpet eine Kollektion vor, die mit
der Ippolito Fleitz Group realisiert wurde, einem multidisziplinären
Stuttgarter Designstudio, das sich zwischen Innenarchitektur,
Produktdesign und Branding bewegt. «Object Carpet x Ippolito Fleitz
Group» besteht aus acht Teppichen, die trendige Namen tragen wie «Move x
Groove», «Walk x Talk» oder «Flow x Glow». Diese sind aus einem Mangel
an Teppichen, die optisch sowohl eigenständig als auch in der
Kombination funktionieren, entstanden. Denn für das Design von
Auslegeware spielen unterschiedliche Raumtypologien meist keine grosse
Rolle. Ganz im Gegensatz dazu ist die neue Kollektion darauf ausgelegt,
InnenarchitektInnen dabei zu unterstützen, die Atmosphäre und den Zweck
von unterschiedlich grossen Flächen jeweils über den Teppich frei zu
definieren. Längst zählen zum Sortiment des deutschen Herstellers auch
Produkte, die für den Privatbereich geeignet sind. Darunter «Rugx», eine
Kollektion vielzähliger abgepasster Teppiche. Ob dreidimensional, bunt
und frech oder kuschelig mit üppigem Flor oder puristisch mit klarer
Geometrie. Per Knopfdruck lassen sich die gewählten Entwürfe im
jeweiligen Ambiente betrachten. Seien es von DesignerInnen angefertigte
oder selber gestaltete. Ja, sogar das eigene Foto oder Lieblingsmotiv
lässt sich dank eines neuartigen Digitaldruckverfahrens als Teppich
umsetzen. Mit über 1200 Qualitäten und Farben bietet die Object Carpet
Kollektion eine einzigartige Vielfalt für modernes Interiordesign, wobei
Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle einnimmt. Die Produktion hat ihren
Standort in Krefeld, hier werden hochwertige und nachhaltige Materialien
verarbeitet. Besonders nennenswert ist die Zusammenarbeit mit der
Initiative Healthy Seas und dem Garnhersteller Aquafil: Die Meere werden
von Plastikmüll befreit und die recycelten Econyl-Fasern ausgedienter
Fischernetze zu Teppichen verarbeitet. Ungefähr 65 Prozent aller
Produkte werden daraus gefertigt, darunter auch die neue Kollektion
«Object Carpet x Ippolito Fleitz Group». Object Carpet verleiht mit
seinen Teppichen also nicht nur Räumlichkeiten eine unvergleichliche
Identität; durch die Verwendung recycelten Plastikmülls trägt das
Unternehmen auch einen beachtlichen Teil zur Nachhaltigkeit bei.
OBJECT-CARPET.COM
Text: Silja Cammarata
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 11/2020