Natur – der neue Luxus

Nachhaltigkeit ist für Georg Emprechtinger ein aktuelles, aber kein neues Thema. Als Chef von «TEAM 7» gilt er als einer der Vorreiter, wenn es um ökologischen Möbelbau geht. Im Gespräch verrät er, wo seine Liebe zum Holz herrührt, dass es nicht nur beim Bierbrauen ein Reinheitsgebot gibt und warum er Zertifizierungen nur bedingt vertraut.

Georg Emprechtinger – Geschäftsführender Eigentümer von TEAM 7.
Georg Emprechtinger – Geschäftsführender Eigentümer von TEAM 7.

Wie sind Sie zum Holz gekommen?
Was überzeugt Sie an diesem Material und welche Bedeutung hat es für Sie? Ich bin schon mit Holz aufgewachsen. Meine Eltern hatten ein Sägewerk, Holz begleitet mich also bereits seit meiner Kindheit. Ich hatte zeitlebens eine starke Verbindung zu Holz, allein sein Duft birgt für mich viele schöne Erinnerungen. Das geht übrigens vielen Menschen so. Jeder hat eine Geschichte zum Thema Holz zu erzählen und wenn es nur die vom Weihnachtsbaum oder vom Lagerfeuer ist. Das Material hat einfach etwas Positives, Angenehmes.

Sie sind studierter Betriebswirt und Jurist und haben als Manager für Fischer Sports und den Schuhpflege-hersteller Erdal gearbeitet. Wie kam Ihr Einstieg in die Möbelbranche?
Eigentlich ergab sich alles aus der zufälligen Begegnung mit Erwin Berghammer, dem Gründer von «TEAM 7». Ich baute zu Beginn der 1990er-Jahre ein Haus in seiner Nachbarschaft und wir freundeten uns an. Irgendwann erzählte er mir, dass er einen Geschäftsführer suche, vielleicht sogar einen, der seine Firma als Eigentümer übernehmen wolle. Und da ich schon immer Unternehmer werden wollte, sah ich es als Gelegenheit. Zufall bedeutet für mich, es fällt einem zu, und das passiert nicht, wenn man nicht schon danach Ausschau gehalten hat. Es passte einfach, noch dazu mit Holz, das mir wie gesagt ein Herzensanliegen ist.

Als Sie das Unternehmen 1999 übernahmen, war es bereits nachhaltig unterwegs. Was bedeutete das damals?
Erwin Berghammer hatte bereits Anfang der 1980er-Jahre eine sehr radikale Entscheidung getroffen. Er entschloss sich dazu, nur noch reine Bio-Möbel, wie er sie analog zum biologischen Essen nannte, zu fertigen. Das war mutig, denn «grün» zu sein, wurde gleich gesetzt mit politisch links und war nicht bei allen positiv besetzt. Es war nur ein spezieller Teil der Bevölkerung, der sich zur ökologischen Denkweise bekannte und sich von unseren Möbeln angesprochen fühlte. Die waren ja nicht mal lackiert – was für viele undenkbar war. Als ich in den 1990er-Jahren in die Firma einstieg, steckten wir dann auch in einer Öko-Ecke fest und hatten Absatzschwierigkeiten.

Was haben Sie aus dieser Zeit beibehalten, was verändert?
Das Reinheitsgebot für unsere Möbel, welches Erwin Berghammer damals formulierte, gilt noch heute. Wir bauen sie aus Laubholz, verleimen sie formaldehydfrei und veredeln sie – damit das Holz weiterhin atmen kann – nur mit einem Naturöl. Dabei behält das Material seine natürliche Oberfläche, aber auch seine natürliche Farbe. Wir haben sehr grosse Lagerflächen, auf denen das Holz wie guter Wein oder Käse lange und sanft reifen kann. Nur so bekommt man die beste Qualität, erhält die Vitalkraft des Holzes und damit das Wohlgefühl, was Sie spüren, wenn Sie im Wald spazieren gehen. Ganz bewusst fiel die Entscheidung auch für die Produktion in Österreich und für das Handwerk. Verändert hat sich das Design. Wir nennen unsere Möbel heute Naturmöbel und lassen sie von hausinternen, aber auch renommierten externen DesignerInnen entwerfen. Und wir nutzen für die Herstellung auch moderne Technik. Einfach, um die Arbeit zu erleichtern und bezahlbar zu machen. Was ebenfalls neu hinzukam, ist die Entscheidung, massgefertigte Möbel herzustellen, also das Möbel erst nach Eingang des Auftrags zu fertigen, ganz nach den individuellen Wünschen des Käufers. Das geht heute soweit, dass die Menschen extra anreisen, um bei der Entstehung ihrer Möbel dabei zu sein. In den 1990er-Jahren war das ein riesiger Schritt, der sich aber schnell als goldrichtig herausgestellt hat.

TEAM 7

Das vollständige Interview lesen Sie in der Ausgabe 02•03/22.

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Mit einer bemerkenswerten Stärke von 39 mm rückt die urwüchsige Kraft und Schönheit des Naturholzes noch stärker in den Fokus.
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Praktische Details wie integrierte Kabelschächte machen das ästhetische Wohnmöbel höchst funktional.
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Text: Kirsten Höttermann
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 02•03/22

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