Sieben Jahre hat es gedauert, bis Roland Piffet sein Wohnstudio in der alten Ziegelei des Industriestädtchens Boom beziehen konnte. Und obwohl die Wände des ungewöhnlichen Industrielofts ganz und gar aus Glas bestehen, bliebe dem belgischen Architekten die Sicht nach draussen verwehrt, wären da nicht die Lichthöfe, die einen Blick in den Himmel erlauben.
Manchmal braucht es Leidensfähigkeit, um Träume zu realisieren. Diese Erfahrung machte der junge, belgische Architekt Roland Piffet, als er seinen eigenen Wohnraum schaffen wollte. Zuvor hatte er das Hauptgebäude einer ehemaligen Ziegelei gekauft, ein riesiges Areal am Rande des Industriestädtchens Boom. Wahrlich nicht die schönste Ecke Belgiens, aber eine kostengünstige Alternative zu den Ballungszentren Brüssel und Antwerpen und genau zwischen beiden Städten gelegen.
Er parzellierte das Grundstück und behielt für sich Teile der Trocknungsanlage im ersten Stock. Gedacht war, die alte Industriestruktur innerhalb eines Jahres in ein grosszügiges Loft zu verwandeln. Um Geld zu sparen gab der Jungarchitekt seine Wohnung auf und baute für sich und seine damalige Freundin eine Behelfsunterkunft in der Grösse eines Containers, stellte sie gleich neben die zukünftige Baustelle. Zu diesem Zeitpunkt hätte er sich nie vorstellen können, welche Mühen sein Projekt mit sich bringen würde. Aus Kostengründen gestaltete er es in Eigenarbeit, sägte, zimmerte, mauerte. So wurden aus dem geplanten Jahr im Baucontainer ganze sieben, in denen Piffet auf engstem Raum lebte.
Das Ergebnis der sieben Jahre Mühen lässt sich im Magazin RAUM UND WOHNEN bewundern.
Die Ausgabe 10/18 lässt sich hier online bestellen.
Text: Kerstin Rose, Fotos: Christian Schaulin
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 10/18