Was einst ein Depot für Strassenbahnen war, ist heute das Zuhause von Helen und Dirk. Das Hamburger Paar unterstreicht die Funktionalität der ehemaligen Industriearchitektur durch grafische Klarheit und weisse Wände.
Als Helen und Dirk zur Wohnungsbesichtigung kamen, sahen sie nur eine
riesige Halle im Rohbau. Das bekannte Hamburger Architekturbüro Bothe,
Richter, Teherani hatte das ehemalige, einhundert Jahre alte
Strassenbahn-Depot in der Innenstadt von Hamburg gerade entkernt und die
circa 100 Meter lange Südwest-Rückwand eingerissen. Auf
8000 Quadratmetern sollten hier 39 Eigentumswohnungen mit
unterschiedlich grossen Grundrissen entstehen. Lediglich
Versorgungsschächte deuteten an, wo einmal Küchen und Bäder Platz finden
könnten. Trennwände zu Nachbarn gab es nur in den Köpfen der
potenziellen Käufer. Das ganze glich eher einer Industrieruine, denn
einer schicken Immobilie in bester Lage.
Die beiden liessen sich
jedoch weder von der Nacktheit noch der Grösse abschrecken. Schnell
erkannten sie das Potenzial des Baus. Bis zu fünf Meter hohe Wände,
gewölbte Decken, Innenräume zur freien Gestaltung sowie eine Umgebung
mit vielen Cafés und Geschäften wirkten attraktiv. «Wir wussten gleich:
Das ist das Richtige», erinnert sich Dirk. Er und seine Frau Helen
arbeiten in der Werbebranche und sind es gewohnt, sich anhand von
Skizzen und Gesprächen fertige Kampagnen und Filme auszudenken. «Deshalb
konnten wir uns schnell vorstellen, wie wir hier einmal leben würden»,
erinnert sich Helen.
Wie es sich im ehemaligen Strassbahndepot leben lässt, ist im
Magazin RAUM UND WOHNEN nachzulesen.
Die Ausgabe 12/18 - 01/19 lässt
sich hier online bestellen.
Text: Kerstin Rose, Fotos: Christian Schaulin
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 12/18 - 01/19