Für sein Ferienhaus in East Hampton fand Architekt Jerome Engelking eine einzigartige Lösung aus Hightech-Fertigelementen. Vorbilder für den Bungalow aus Glas fand er in den Bauten der amerikanischen Moderne.
Es gibt kaum einen Architekten, der nicht davon träumt, einmal im Leben ein Haus aus Glas bauen zu dürfen. Bis in die heutige Zeit dienen die Häuser der Altmeister, wie etwa das Farnsworth House von Mies van der Rohe oder das Wiley House von Philip Johnson aus den 1940er-Jahren, als Vorbilder und Inspirationsquellen. Doch jede neue Architekten-Generation ist bemüht, das Konzept der Transparenz einen Schritt weiter zu führen. «Ein Haus mit Wänden aus Glas ist nichts Einfaches. Und es bewährt sich nur an bestimmten Orten», erklärt Architekt Jerome Engelking. «Wegen der Transparenz und der Einsehbarkeit braucht ein Glashaus eine geschützte, natürliche Umgebung.» Ein solches Grundstück auf der berühmten Ferieninsel der reichen New Yorker zu finden, grenzt schon fast an ein Wunder – doch Wunder geschehen ja manchmal.
Jerome Engelkings Glashaus-Projekt basiert auf dem Wunsch seiner Schwiegereltern, ein Drei-Generationen-Ferienhaus auf Long Island bauen zu lassen: Sie wollten einen Ort, an dem ihre grosse Familie zusammenkommen konnte. «Seit unsere beiden Töchter aus der gebirgigen Heimat Österreichs in die Betonschluchten von New York zogen und dort ihre eigenen Familien gründeten, verfolgten wir die Idee von einem gemeinsamen Ferienhaus», erzählt das Ehepaar Wührer. Durch einen Glücksfall konnten sie schliesslich ein Grundstück von etwa dreizehntausend Quadratmetern in der Nähe von East Hampton kaufen, mitten im Wald und von Naturschutzgebieten begrenzt. Ihr Schwiegersohn, der Architekt Jerome Engelking, sollte den Auftrag ausführen.
«Die grosszügige, leicht nach Westen abfallende Waldlichtung inspirierte mich von Anfang an dazu, hier ein Glashaus zu bauen. Statt Wänden hätten wir den Waldrand als optische Raumbegrenzung. Und die einzigen Zuschauer wären Rehe und Vögel», so der Architekt. Nach einiger Überzeugungsarbeit erklärten sich die Schwiegereltern damit einverstanden, unter einer Bedingung: Sie wollten auf keinen Fall Stahlstützen, wie das bei den meisten Glashäusern der Fall ist. Also schlug Engelking eine Vollholzkonstruktion vor, die aber noch erfunden werden musste.
ENGELKING ARCHITECT PLLC
Brooklyn NY 11215, USA
Die komplette Reportage ist im Magazin RAUM UND WOHNEN zu lesen. Die Ausgabe 5/20 lässt sich hier online bestellen.
Text und Produktion: Kay von Losoncz, Fotos: Laura Egger
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 05/2020