Tutto Ponti

Wer Gio Ponti nur als Architekten und Designer bezeichnet, wird dem facettenreichen Oeuvre des Mailänders nicht gerecht. Mit der Retrospektive «Tutto Ponti: Gio Ponti, Archi-Designer» würdigt das Musée des Arts Decoratives in Paris das Lebenswerk eines Ausnahmekünstlers.

Skizzen zu Tisch «D.859.1»
Skizzen zu Tisch «D.859.1»

Er entwarf Möbel für Cassina, Artemide oder Molteni & C, lancierte die Zeitschrift Domus, entwickelte Szenen und Kostüme für die Scala und gründete scheinbar nebenbei ein Architekturbüro, das sich mit Bauten wie dem Pirelli-Tower hervortat: Der Architekt und Designer Gio Ponti scheint über Jahrzehnte in der Kunst- und Kulturszene Mailands allgegenwärtig gewesen zu sein. Das Musée des Arts Decoratives ehrt den Künstler nun in einer ersten Retrospektive auf französischem Boden und wirft in der Ausstellung «Tutto Ponti: Gio Ponti, Archi-Designer» einen Blick auf ein aussergewöhnliches Lebenswerk, das zwischen 1921 und 1978 entstand. Der Hauptsaal des Kunstgewerbemuseums beleuchtet mit über 400 Exponaten aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur und Möbeldesign das breite Spektrum des Italieners, dem Handwerk und industrielle Fertigung gleichermassen wichtig waren. Darunter Stücke, die bis heute nie ausserhalb ihrer angestammten Umgebung zu sehen waren. 

Die Agentur Wilmotte & Associés konzipierte die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Grafikdesigner Italo Lupi. Einige Exponate stammen aus der Sammlung des Keramikherstellers Richard Ginori, in dessen Unternehmen die Karriere Pontis begann, andere aus den Gio Ponti Archives oder der Molteni Museum Collection. Neben den Originalexponaten stellt der italienische Möbelhersteller Molteni & C auch Klassiker aus der 2012 lancierten Re-Edition zur Verfügung. Pontis Entwürfe werden von Designliebhabern in aller Welt bewundert und sind bei Sammlern sehr begehrt. Ohne Frage wird die Ausstellung, die vom 19. Oktober 2018 bis 10. Februar 2019 läuft, dafür sorgen, dass sich die Fangemeinde des Ausnahmekünstlers noch weiter vergrössert.

www.madparis.fr

Text: Kirsten Höttermann, Fotos: Molteni & C, MAD Paris
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 09/18

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