Seit über 100 Jahren ist Vispring weltweit bekannt für hochwertige, handgefertigte Matratzen. Den Grundstein für das traditionsreiche britische Unternehmen legte im Jahr 1901 der englische Ingenieur James Marshall mit dem ersten Prototyp einer Taschenfederkernmatratze.
Die britische Manufaktur Vispring wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Südwesten Englands, in Plymouth, gegründet. Der Name leitet sich von der römischen Zahl sechs und dem englischen Begriff «spring» für Feder ab. Er ist heute wie damals Programm, denn mechanische Spulen biegen für die Fertigung der Matratzen Drähte zu spiralförmigen Federn, aus deren sechs Windungen sich der Name ableitet. Weniger technisch ging es bei der Firmengründung zu, denn diese ist auf wahre Liebe zurückzuführen. Als die Frau des englischen Ingenieurs James Marshall erkrankt, erweist er ihr einen Liebesdienst und fertigt ein Stützsystem mit Spiralfedern, die in Baumwolltaschen verpackt, mit Rosshaar wattiert und aussen getuftet sind. Diese besondere Anfertigung sollte ihr zu besserem Schlaf verhelfen. So entstand 1901 der erste Prototyp einer Taschenfederkernmatratze. Bis heute werden sie mit nicht weniger viel Liebe von Hand gefertigt. Mittlerweile sind es jedoch um die 500 Stück pro Woche, die von rund 170 Mitarbeitern hergestellt werden – und natürlich ist es nicht bei einer Matratzenart geblieben. Eine gute Matratze muss hart genug sein, um die Wirbelsäule zu stützen, und weich genug, um Druckstellen zu vermeiden. Federung und Polsterung spielen dabei zusammen und sollten idealerweise individuell auf den Menschen angepasst werden. Das Angebot der Bettenmanufaktur umfasst mittlerweile 15 verschiedene Betttypen und 60 unterschiedliche Federspannungen. Für die Füllung der Matratzen kommen natürliche Materialien zum Einsatz, während die Metallfedern für die nötige Luftzirkulation sorgen. Sie regulieren die Feuchtigkeit und sorgen für die Hygiene des Bettes. Die verwendete Wolle stammt seit Jahren von Schafen der Shetlandinseln, die aufgrund des rauen Klimas besonders fein ist. Vispring ist der wichtigste Abnehmer – rund ein Drittel der Wolle, die von lebenden Schafen stammt, nimmt die Bettenmanufaktur den Züchtern ab. Des Weiteren werden Bambus, Seide, Baumwolle, Angorawolle oder Rosshaar verarbeitet – Naturfasern, die in einem speziellen Mischverhältnis optimale Weichheit und Stützung bieten.
Heute wie damals
Nachdem die erste Taschenfederkernmatratze im Jahr 1901 erfunden wurde, kam in den 1930er-Jahren eine weitere Neuheit hinzu: sogenannte Diwane – also Untermatratzen – mit Taschenfederkern, die für den Aufbau des bekannten und beliebten Boxspringbettes zum Einsatz kommen. Die hochstehende Qualität der Matratzen und der damit verbundene Schlafkomfort sprachen sich bald herum. Im goldenen Zeitalter der Ozeandampfer wurden beispielsweise die Kabinen an Bord der Queen Mary und der Titanic mit den handgefertigten Betten ausgestattet, ebenso prestigeträchtige Hotels. Seit 13 Jahren gehört die traditionsreiche Marke der spanischen Unternehmensgruppe Flex Equipos de Descanso und wird von Managing Director Jim Gerety geleitet. Der weltweite Erfolg der britischen Bettenmanufaktur basiert seit 117 Jahren auf Taschenfederkernmatratzen. Diese werden heute wie damals in genau derselben Weise mit Nadel und Faden hand- und massgefertigt, nur die Ausstattung und das Design wurden im Laufe der Zeit immer wieder angepasst. Und so öffnet uns der perfekte Schlaf, den wir dank des Ingenieurs James Marshall geniessen dürfen, Nacht für Nacht die Tore zu Schlummerland.
Text: Silja Cammarata
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 11/18
Bezugsquelle:
Vispring
vispring.com