...entzückt nicht nur sprichwörtlich. Der Möbelhersteller Freifrau zeigt mit einem edlen Gobelin, dass Tattoos auch auf der Rückseite von Sesseln ein echter Hingucker sind.
Wie kostbare Blüten behaupten sich die leuchtenden Pfauenfedern im dunklen Blätterwerk. Dazwischen steht stolz der Pfauhahn; die runden Augen eines Koboldmaki blicken erstaunt auf das Geschehen. Der neue Stoff, mit dem die Manufaktur Freifrau die Sitzlehne von Sessel «Ona» bespannt hat, könnte fantastischer nicht sein. «Ona» ist ein Entwurf von Sebastian Herkner, der dem deutschen Designer an der diesjährigen Möbelmesse in Köln viel Beifall einbrachte. Nun entzückt der Sessel erneut — diesmal mit schönem Rücken. Der deutsche Sitzmöbelhersteller entwickelte den märchenhaften Gobelin-Stoff gemeinsam mit dem Unternehmen Meisterwerke. Das Motiv ist die Blaupause eines Ölgemäldes des Lemgoer Tattoo-Künstlers Christian Trzaska. Die Bezeichnung Gobelin stand einst nur für in der «Manufacture des Gobelins» in Paris entstandene Gewebe, die besonders reich an Mustern und durch ihre aufwendige Herstellung so wertvoll waren, dass sie als Bilder an die Wände gehängt wurden. Meisterwerke hat den Stoff wiederaufleben lassen. Um das Interesse des Betrachters zu wecken, lässt das belgische Unternehmen Details einarbeiten, die auf den ersten Blick nicht ins Bild passen.
Bezugsquellen:
Freifrau
Meisterwerke
Text: Kirsten Höttermann
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 06•07/2019