Metall kann zu unterschiedlichsten Formen verarbeitet werden und in Erscheinung treten, sei es als Möbelbeschlag, Espressomaschine oder Leuchte. Das Schweizer Familienunternehmen Schätti hat sich bereits vor 86 Jahren auf die Verarbeitung jenes Rohstoffes spezialisiert.
Auf den ersten Blick mag es sich bei «Dri» einfach um eine Leuchte handeln. Doch steckt hinter der markanten Lichtquelle mit dem dreiblättrigen Lampenschirm jede Menge Geschichte – 75 Jahre, um genau zu sein. Denn vor elf Jahren feierte das Unternehmen Schätti ein grosses Jubiläum. Dieses nahm Jörg Boner, seit 2004 der federführende Designer des Unternehmens, zum Anlass, die Leuchte «Dri» zu entwerfen. Die Marke Schätti Leuchten als solche existiert allerdings erst seit acht Jahren. 2012 war die Leuchtenbranche im Umbruch und die LED-Technologie im Vormarsch. Der perfekte Zeitpunkt, um diesen neuen Firmenzweig ins Leben zu rufen, der auf der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit des Familienbetriebes mit Jörg Boner gründet. So entstand die erste Leuchtenkollektion – mit den Gestaltungsideen des bekannten Schweizer Produktdesigners und dem langjährigen Know-how der Firma Schätti in der verarbeitenden Metallbranche. Im Jahr 1934 von Josef Schätti-Zopfi als Handwerksbetrieb gegründet, entwickelte sich das Familienunternehmen unter Josef und Fransisca Schätti-de Jong zur industriellen Metallwarenfabrik. Im weiteren Verlauf der Jahre hat sich der Betrieb als Elektrogerätebau-Unternehmen nicht nur schweizweit einen Namen gemacht. Geführt wird er seit Mitte der 1990er-Jahre von den Brüdern Jos, Thomas und Stefan. Daher auch der dreiblättrige Lampenschirm, der symbolisch sowohl für das Ingenieurs-Trio als auch die dritte Generation steht, in der Schätti mittlerweile geführt wird. Der Bereich Leuchten fällt weitestgehend in den Verantwortungsbereich von Thomas, zuständig für das Produktmanagement. Die Beschlagtechnik unterliegt Jos, Stefan ist Leiter des operativen Teils.
Ein Rohstoff, viele Möglichkeiten
Seit jeher dreht sich bei Schätti mit Sitz im glarnerischen Schwanden alles um die Verarbeitung von Metall. Aus diesem Rohstoff formt das Unternehmen die unterschiedlichsten Produkte – von Möbelbeschlägen und Espressomaschinen mit Mühlen über Lüftungsgeräte bis hin zu Leuchten. Die Materialien werden, so weit möglich, in der Schweiz bezogen, Blech-, Dreh- und Frästeile selber hergestellt, Gehäuse aus Stahlblech in der hauseigenen Lackieranlage gepulvert. So auch die der Leuchten als jüngste Produktgruppe des Unternehmens. Als charakteristisches Gestaltungsmerkmal liegt den meisten von ihnen ein dünnes Metallband zugrunde, aus dem sie geformt werden. In erster Linie sind die Leuchten für den Objektbereich gedacht, doch aufgrund ihrer zeitlosen schlichten Form und der ansprechenden Farbgebung sind sie auch im privaten Wohnbereich beliebt. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass die Leuchten einen ganz eigenen Charakter haben und ganz bewusst nicht dem aktuellen Trend unterliegen: anstatt die LED-Lichtquellen zu verstecken, sollen sie deutlich als solche erkennbar sein. Und auch in puncto Technik beschreitet das Unternehmen eigene Wege, wie beispielsweise eine auf Kundenwunsch gefertigte Leuchte zeigt, die ihre Lichtfarbe im Tagesverlauf verändert. Das Familienunternehmen Schätti blickt bereits auf bedeutende Meilensteine in der Firmengeschichte zurück und ist offensichtlich dabei, neue zu setzen.
SCHAETTI-LEUCHTEN.CH
Text: Silja Cammarata
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 2/2020