Neues aus dem Garten Eden

Wo liegt das Paradies des Designs? Angesichts dieser Frage lohnt ein Blick nach Kopenhagen, stellt sich dänisches Design doch seit mindestens 100 Jahren vor allem in den Dienst der Gesellschaft. Dieser Tradition folgen Signe Bindslev Henriksen und Peter Bundgaard Rützou ganz explizit — und entwerfen so faszinierende Stücke für einen zeitlos modernen Lebensstil.

Schöner lässt sich klassisches dänisches Design wohl nicht interpretieren: Das Gestell der Sessel- und Sofakollektion Fly wird von Hand aus Eiche gefertigt und anschliessend mit weiss pigmentiertem oder geräuchertem Öl behandelt. So altert das Möbelstück auf edle Art. &Tradition.
Schöner lässt sich klassisches dänisches Design wohl nicht interpretieren: Das Gestell der Sessel- und Sofakollektion Fly wird von Hand aus Eiche gefertigt und anschliessend mit weiss pigmentiertem oder geräuchertem Öl behandelt. So altert das Möbelstück auf edle Art. &Tradition.
Als unaufgeregt elegant könnte man die Beistelltische bezeichnen, die 2019 entstanden sind. Gefertigt aus Naturstein, verleihen ihre einfachen geometrischen Formen der Serie «Tableau» etwas Graziles. Fredericia.
Als unaufgeregt elegant könnte man die Beistelltische bezeichnen, die 2019 entstanden sind. Gefertigt aus Naturstein, verleihen ihre einfachen geometrischen Formen der Serie «Tableau» etwas Graziles. Fredericia.
Die Restaurantszene der dänischen Hauptstadt setzt auf die Interior Designs von Space Copenhagen – allen voran der Gründer des «Noma», René Redzepi. Für sein neues Projekt «108» entwarfen sie auch den Dining Chair «Slow», der vorne rechts im Bild zu sehen ist und der bald darauf in Serie ging.
Die Restaurantszene der dänischen Hauptstadt setzt auf die Interior Designs von Space Copenhagen – allen voran der Gründer des «Noma», René Redzepi. Für sein neues Projekt «108» entwarfen sie auch den Dining Chair «Slow», der vorne rechts im Bild zu sehen ist und der bald darauf in Serie ging.
Signe Binderslev Henriksen und Peter Bundgaard Rützou designen in ihrem Studio im Zentrum von Kopenhagen Möbel und Interieurs, die derzeit weltweit Furore machen. Foto: Joachim Wichmann.
Signe Binderslev Henriksen und Peter Bundgaard Rützou designen in ihrem Studio im Zentrum von Kopenhagen Möbel und Interieurs, die derzeit weltweit Furore machen. Foto: Joachim Wichmann.

Was macht gute Gestaltung aus? Die dänische Architektin und Designerin Signe Bindslev Henriksen hat eine sehr einfache Antwort auf diese Frage: «Jedes neue Ding muss eine Relevanz haben, es muss etwas Positives zu unserem Zusammenleben beitragen.» Passender könnte die Antwort in Zeiten von Klimawandel, Ressourcenknappheit und einem Trend zur Reduktion wohl kaum ausfallen. Fakt ist: Die Designs, die dank dieser Haltung entstehen, haben das Zeug zum Klassiker.

Signe gründete zusammen mit Peter Bundgaard Rützou, den sie während ihres Architekturstudiums an der Royal Academy kennengelernt hatte, im Jahr 2005 das Büro «Space Copenhagen». Gemeinsam entwarfen sie in den ersten Jahren hauptsächlich Einrichtungen für Ladengeschäfte in der dänischen Hauptstadt. Nahezu bei jedem Auftrag, so erzählt sie im Interview, sei ein bestimmtes Möbel auf dem Markt einfach nicht zu beschaffen gewesen, mal hätten bei den verfügbaren Produkten die Grösse oder das Material nicht gestimmt, mal die Form oder die Ausstrahlung. Das Problem gingen die beiden Architekten von jeher pragmatisch an: Was es nicht zu kaufen gab, das gestalteten sie einfach selbst. Hilfreich dabei war, dass Signe an der Akademie auch einige Semester lang Möbeldesignkurse belegt hatte. Es dauerte nicht lange, bis ein Hersteller auf die beiden jungen Architekten aufmerksam wurde. Vor rund zehn Jahren, so erinnert sich Signe, kam Henrik Marstrand auf die beiden zu, weil er Lust hatte, für seine neu gegründete Firma Mater einen Barhocker mit ihnen zu entwickeln. Signe und Peter zeigten ihm die beiden Hocker, die sie für ein kleines Schmuckgeschäft in Kopenhagen entworfen und als Prototypen hatten bauen lassen. Und bald ging das erste Möbelstück der beiden in Serie.

SPACE COPENHAGEN

Die Erfolgsgeschichte von «Space Copenhagen» ist im Magazin RAUM UND WOHNEN zu lesen. Die Ausgabe 4/20 lässt sich hier online bestellen.

Text: Barbara Hallmann
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 4/2020

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