Land gemacht

Nachhaltig, in Handarbeit und geringer Stückzahl gefertigt: Aufstrebende GestalterInnen aus der Schweiz machen mit schönen Dingen aus Holz, Keramik, Wolle oder Leder von sich reden und zeigen, dass landgemachtes Design eine Entdeckungsreise wert ist.

Kabeltrommeln oder Weinkisten? Vor Uniqamo ist nichts sicher, denn das Zürcher Label verarbeitet Gebrauchtes zu Regalen, Beistelltischen und Wohnaccessoires. Dabei sparen Bianca Zimmermann, Eloy van der Sman und Farid Mhedbi nicht nur Rohstoffe, sondern legen auch viel Wert auf eine soziale, lokale und nachhaltige Produktion. Ihre Möbel werden im Behindertenwerk der Stiftung St. Jakob in Zürich gefertigt. UNIQAMO.

Kabeltrommeln oder Weinkisten? Vor Uniqamo ist nichts sicher, denn das Zürcher Label verarbeitet Gebrauchtes zu Regalen, Beistelltischen und Wohnaccessoires. Dabei sparen Bianca Zimmermann, Eloy van der Sman und Farid Mhedbi nicht nur Rohstoffe, sondern legen auch viel Wert auf eine soziale, lokale und nachhaltige Produktion. Ihre Möbel werden im Behindertenwerk der Stiftung St. Jakob in Zürich gefertigt. UNIQAMO.

Den Abschluss in Industriedesign in der Tasche ging Isabell Gatzen von Zürich nach Kalifornien, um im Auftrag einer Designagentur Konzepte für Adidas und Geräte für Firmen wie Microsoft und Panasonic zu entwickeln. Seit sie zurück ist, widmet sich die Designerin wieder dem Handwerk und fertigt schöne und funktionale Dinge aus Marmor oder Porzellan, die sie meist nicht für grössere Firmen entwickelt, sondern selbst vertreibt. Für die Porzellan-Edition N°1 beispielsweise gründete sie 2016 zusammen mit ihrem Geschäftspartner Werner Ladinig das Label Atlas Crafts. Fertigen lässt sie die formvollendeten Objekte in einer Manufaktur in Bali, wohingegen das Gestell für den Tisch «The Other Way Round» in Wädenswil produziert wird. Foto links: Nadine Ottawa. ISABELL GATZEN.

Den Abschluss in Industriedesign in der Tasche ging Isabell Gatzen von Zürich nach Kalifornien, um im Auftrag einer Designagentur Konzepte für Adidas und Geräte für Firmen wie Microsoft und Panasonic zu entwickeln. Seit sie zurück ist, widmet sich die Designerin wieder dem Handwerk und fertigt schöne und funktionale Dinge aus Marmor oder Porzellan, die sie meist nicht für grössere Firmen entwickelt, sondern selbst vertreibt. Für die Porzellan-Edition N°1 beispielsweise gründete sie 2016 zusammen mit ihrem Geschäftspartner Werner Ladinig das Label Atlas Crafts. Fertigen lässt sie die formvollendeten Objekte in einer Manufaktur in Bali, wohingegen das Gestell für den Tisch «The Other Way Round» in Wädenswil produziert wird. Foto links: Nadine Ottawa. ISABELL GATZEN.

Kunst oder Gebrauchsgegenstand? Die Objekte von Dominic Plueer und Olivier Smitt sind immer beides. Denn die Arbeiten des Designduos aus Basel stellen die Wahrnehmung von Alltagsobjekten infrage. Mit der Leuchte «Plus One» gelingt dies exemplarisch: Für ihr magisches Licht braucht das Objekt aus Epoxidharz weder Lampenschirm noch Kabel oder Leuchtmittel. Fotos: Second Nature Gallery. PLUEERSMITT.

Kunst oder Gebrauchsgegenstand? Die Objekte von Dominic Plueer und Olivier Smitt sind immer beides. Denn die Arbeiten des Designduos aus Basel stellen die Wahrnehmung von Alltagsobjekten infrage. Mit der Leuchte «Plus One» gelingt dies exemplarisch: Für ihr magisches Licht braucht das Objekt aus Epoxidharz weder Lampenschirm noch Kabel oder Leuchtmittel. Fotos: Second Nature Gallery. PLUEERSMITT.

2018 gründeten Nicole Siakandaris und Fritz Jakob Gräber Studio F&N. Ihr aktuelles Projekt entstand bereits vor ein paar Jahren, kommt jetzt jedoch völlig überarbeitet daher. Gebogen aus einem Stück ist «Fos» zugleich Kleiderstange und Stehleuchte. Die einzelnen Teile werden in der Schweiz, Deutschland und Italien von ausgewählten Produzenten hergestellt und in Zürich zusammengebaut, zertifiziert und im eigenen Atelier vertrieben. Foto: Yves Bachmann. STUDIO F&N.

2018 gründeten Nicole Siakandaris und Fritz Jakob Gräber Studio F&N. Ihr aktuelles Projekt entstand bereits vor ein paar Jahren, kommt jetzt jedoch völlig überarbeitet daher. Gebogen aus einem Stück ist «Fos» zugleich Kleiderstange und Stehleuchte. Die einzelnen Teile werden in der Schweiz, Deutschland und Italien von ausgewählten Produzenten hergestellt und in Zürich zusammengebaut, zertifiziert und im eigenen Atelier vertrieben. Foto: Yves Bachmann. STUDIO F&N.

Das Schweizer Herz von Barbara Etter schlägt in London, wohin die Industriedesignerin 2005 auswanderte. Nachdem sie sich lange Jahre bei Tomoko Azumi als Produktdesignerin und Innenarchitektin verdingte, wagte sie 2013 mit dem Studio Volta Projects eigene Wege. Unter dem Label Clar fertigt sie zeitlos minimalistisches Leuchtendesign wie Modell «Ni-Ni Mini», dessen Falttechnik an einen Kimono erinnert. Wie ihr Vorbild trägt das Modell Seide in der Farbe Mirabelle. Foto: Taran Wilkhu. CLAR.

Das Schweizer Herz von Barbara Etter schlägt in London, wohin die Industriedesignerin 2005 auswanderte. Nachdem sie sich lange Jahre bei Tomoko Azumi als Produktdesignerin und Innenarchitektin verdingte, wagte sie 2013 mit dem Studio Volta Projects eigene Wege. Unter dem Label Clar fertigt sie zeitlos minimalistisches Leuchtendesign wie Modell «Ni-Ni Mini», dessen Falttechnik an einen Kimono erinnert. Wie ihr Vorbild trägt das Modell Seide in der Farbe Mirabelle. Foto: Taran Wilkhu. CLAR.

Eva Zuberbühler, Johanna Widmer und Mirjam Huwiler lernten sich während des Textildesign-Studiums an der HSLU Design & Kunst in Luzern kennen. Seit 2014 entwerfen die drei unter dem Namen Kollektiv Vier ganz besondere Duschvorhänge, Badeteppiche, Badvorleger und Tapeten. Materialien und Produktionsstätten wählen sie sorgfältig aus, ohne dass dabei grosse Transportwege entstehen. Foto: Lea Maria Moser. KOLLEKTIV VIER.

Eva Zuberbühler, Johanna Widmer und Mirjam Huwiler lernten sich während des Textildesign-Studiums an der HSLU Design & Kunst in Luzern kennen. Seit 2014 entwerfen die drei unter dem Namen Kollektiv Vier ganz besondere Duschvorhänge, Badeteppiche, Badvorleger und Tapeten. Materialien und Produktionsstätten wählen sie sorgfältig aus, ohne dass dabei grosse Transportwege entstehen. Foto: Lea Maria Moser. KOLLEKTIV VIER.

Schweizer Design Made in Italy: Franziska und Nina Mader kennen all ihre Produzenten persönlich. Die Schwestern lassen die Garne für ihre fröhlichen Sonnenschirme in Norditalien spinnen. Rund 100 Kilometer um Novara werden auch die Stoffe und Einfassbänder gewebt, die Komponenten für die Schirmgestelle gefertigt, zusammengebaut und die Schirme konfektioniert, verpackt und für den Export vorbereitet. Dank der cleveren Schnittmuster von Textildesignerin Nina gibt es kaum Abfälle. ATELIER NIMA.

Schweizer Design Made in Italy: Franziska und Nina Mader kennen all ihre Produzenten persönlich. Die Schwestern lassen die Garne für ihre fröhlichen Sonnenschirme in Norditalien spinnen. Rund 100 Kilometer um Novara werden auch die Stoffe und Einfassbänder gewebt, die Komponenten für die Schirmgestelle gefertigt, zusammengebaut und die Schirme konfektioniert, verpackt und für den Export vorbereitet. Dank der cleveren Schnittmuster von Textildesignerin Nina gibt es kaum Abfälle. ATELIER NIMA.

Sieben Jahre ist es her, dass Søren Henrichsen sein eigenes Label gründete. Dabei studierte der Genfer mit dänischen Wurzeln eigentlich Internationale Beziehungen und Wirtschaft bevor er sich ganz dem Entwerfen schöner Dinge widmete. Die neu interpretierte Kuckucksuhr «Hansruedi» ist einer seiner Bestseller und wird in Genf von Hand gefertigt. Sie überrascht trotz ihrer Schlichtheit mit technischer Raffinesse: Ein Lichtsensor sorgt dafür, dass der Vogel bei Dunkelheit still bleibt. SØREN HENRICHSEN.

Sieben Jahre ist es her, dass Søren Henrichsen sein eigenes Label gründete. Dabei studierte der Genfer mit dänischen Wurzeln eigentlich Internationale Beziehungen und Wirtschaft bevor er sich ganz dem Entwerfen schöner Dinge widmete. Die neu interpretierte Kuckucksuhr «Hansruedi» ist einer seiner Bestseller und wird in Genf von Hand gefertigt. Sie überrascht trotz ihrer Schlichtheit mit technischer Raffinesse: Ein Lichtsensor sorgt dafür, dass der Vogel bei Dunkelheit still bleibt. SØREN HENRICHSEN.

Noch mehr Schweizer Design gibt es im Magazin RAUM UND WOHNEN zu entdecken. Die Ausgabe 06-07/20 lässt sich online bestellen.

Text: Kirsten Höttermann
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 06-07/2020

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