Der finnische Architekt, Stadtplaner und Möbeldesigner Alvar Aalto wurde durch seine Konzeptionen von organischen Bauten bekannt und wird in vielen nordischen Ländern als «Vater des Modernismus» angesehen. Der Film, der Mitte Dezember 2020 in die Kinos kommt, schildert die Geschichte des Visionärs Alvar Aalto und seiner Frau Aino Aalto, die seine moderne, holzaffine Architektur und seine aussergewöhnlichen Designs umsetzte.
Die finnische Regisseurin Virpi Suutari erzählt vom Leben und Werk des
Kreativduos und von einer ganz besonderen Liebe, die sie verband. Das
Publikum erhält einen sehr persönlichen Einblick in das Schaffen des
unkonventionellen Paares und wird auf einer Reise von Finnland über
Frankreich bis in die USA zu den eindrücklichsten Aalto-Bauten entführt.
Kinostart Deutschschweiz:
17. Dezember 2020
Spielfilm von Virpi Suutari
Finnland 2020, 103min
Alvar Aalto (1898-1976) gehört zu den Pionieren der finnischen Architektur. Nach seinem Studium in Helsinki eröffnete er 1923 ein Architekturbüro in Jyväskylä, das er später nach Turku und in den 1930er Jahren schliesslich nach Helsinki verlegte.
1924 heiratete er seine damalige Assistentin Aino Marsio (geboren 1894), die ebenfalls in Helsinki Architektur studiert hatte. Die Kenntnisse über italienische Architektur, die das Paar in den gemeinsamen Flitterwochen in Italien erwarb, beeinflussten das weitere Schaffen der beiden. Zwischen 1927 und 1929 erhielt Alvar die Aufträge, das Redaktionsgebäude der Zeitung «Turun Sanomat» in Turku und die Stadtbibliothek in Viipuri zu entwerfen. Überdies gewann er 1929 den Wettbewerb um den Bau des Sanatoriums von Paimio, für das Aino die Möbel entwarf. 1933 gründeten Alvar und Aino den Möbelherstellungsbetrieb Artek mit. Neben der international bekannten Aalto-Vase, die das Paar 1936 entwarf, entstanden unter anderem Sessel, Hocker und Teewagen. Das Unternehmen vertreibt bis heute Lampen und Möbel der Aaltos. 1936 gewann Aino gegen ihren Mann die Goldmedaille bei der Triennale in Mailand mit ihren Aino-Aalto Gläsern. Sie firmierte als Chefdesignerin von Artek und war für das Management verantwortlich. Alvar war ab 1940 als Professor für Architektur am MIT in Cambridge tätig; 1947 schuf er dort das Studentenwohnheim Baker House.
Aino starb am 13. Januar 1949 an Krebs, wenige Tage vor ihrem 56. Geburtstag. 1952 heiratete Alvar Elissa Mäkiniemi, die als Architektin und Designerin ebenfalls eng mit ihm zusammenarbeitete. Nach Alvars Tod 1976 führte sie seine Projekte zu Ende, so etwa den Plan zum Bau des Opernhauses in Essen. Insgesamt war Alvar Aalto an circa 200 Projekten beteiligt.
Text: PD