Spielerisch mit Farben

Ohne Farbe geht bei Serena Confalonieri gar nichts. Die Designerin aus Mailand mischt dabei nicht nur Interieurs auf, sondern ihre Stadt kurzerhand noch mit. Und macht damit den Alltag gleich ein bisschen heiterer.

Serena Confalonieri studierte erst Architektur am Mailänder Politecnico, bevor sie im Designstudium endlich ihre Liebe zu opulent eingesetzten Farben und Grafiken ausleben konnte. Foto: Andrea Agrati.
Serena Confalonieri studierte erst Architektur am Mailänder Politecnico, bevor sie im Designstudium endlich ihre Liebe zu opulent eingesetzten Farben und Grafiken ausleben konnte. Foto: Andrea Agrati.
Die Serie «Calypso» entstand während der ersten Corona-Welle; die Designerin wollte damit ein bisschen mehr Lebensfreude in die Wohnungen und Häuser tragen – in einer Zeit, in der Ausgehen und Feiern nicht mehr denkbar war. Foto: Andrea Agrati.
Die Serie «Calypso» entstand während der ersten Corona-Welle; die Designerin wollte damit ein bisschen mehr Lebensfreude in die Wohnungen und Häuser tragen – in einer Zeit, in der Ausgehen und Feiern nicht mehr denkbar war. Foto: Andrea Agrati.
Auch das sind die 1970er-Jahre: Manchmal haben ihre Arbeiten etwas Psychedelisches, zum Beispiel bei der «Starlight»-Tapete für Wall&Deco.
Auch das sind die 1970er-Jahre: Manchmal haben ihre Arbeiten etwas Psychedelisches, zum Beispiel bei der «Starlight»-Tapete für Wall&Deco.

Serena Confalonieri sitzt in ihrer Mailänder Wohnung, an der Wand hinter ihr hängen Fundstücke, die auch aus dem Brocki um die Ecke stammen könnten. Tatsächlich, so berichtet sie in die Webcam, hat sie den Wandteppich mit bunten Vögeln und Blumen aus Mexiko mitgebracht. Sie mag es divers, bunt und verspielt – und so sind auch ihre Designs. Danach sah es anfangs allerdings ganz und gar nicht aus. Als sich Serena Confalonieri nämlich am Politecnico di Milano zum Studium einschrieb, wählte sie zuerst das Fach Architektur. Denn aufgewachsen war sie in einer eher technisch orientierten Familie; für die Tochter, die gern gestaltete, lag die Architektur also näher als alles andere. «Aber reduziert zu arbeiten und alles Ornamentale zu verdammen, das entsprach einfach nicht meiner Vision von guter Gestaltung. In der Architektur muss man sich ja fast schon schuldig fühlen, wenn man mal etwas Schmückendes einsetzt», erzählt sie. Die zwei Jahre in diesem engen Korsett empfand sie als Qual. Bald hatte Serena Confalonieri genug vom Minimalismus und wechselte ins Fach Design, wo sie besonders die Vorlesungen in Design-
geschichte faszinierten: Serena Confalonieri tauchte ein in die Welt der Arts and Crafts-Bewegung, die der Engländer William Morris Mitte des 19. Jahrhunderts mitbegründet hatte. In der Zeit der Industrialisierung wollte die Bewegung das Handwerk stärken. Gestalterisch inspirierten sie besonders William Morris mythologische Geschichten und zwar nicht nur für seine Tapeten und Teppiche, sondern auch für die Gedichte, die ihn zu einem der gefeiertesten Poeten seiner Zeit machten. Diesen Schatz entdeckte Serena Confalonieri schon in den ersten Semestern ihres Studiums und er entsprach ihrem Denken und Fühlen — hatte sie es doch schon immer geliebt, flächig mit Farben und Formen zu experimentieren. Oder auch mal wilde Kreationen zu gestalten, zum Beispiel, als sie als Schülerin anfing, Mode zu entwerfen und bunte, verrückte Kleider, Röcke und Jacken zu zeichnen.

Heute mischt sie fröhlich Einflüsse aus den Zwanziger-, Sechziger- und Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts und nimmt immer auch zeitgenössische Elemente dazu. So entstehen faszinierende Stücke, die eine heitere Lebensfreude ausstrahlen.

SERENA CONFALONIERI

Das komplette Portrait ist im Magazin RAUM UND WOHNEN zu lesen. Die Ausgabe 09•10/21 lässt sich hier online bestellen.

Text: Barbara Hallmann
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 09•10/2021

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