Jung geblieben: MDF Italia

Die Linie MDF Italia feiert ihr drittes Jahrzehnt mit Stücken, die einerseits von hohen Fertigkeiten in der Herstellung zeugen und der Firmenmaxime «weniger ist mehr» treu bleiben, zum anderen aber auch neue, erfrischende Ansätze erkennen lassen.

Den Auftritt am diesjährigen Salone del Mobile gestaltete Pitsou Kedem aus Tel Aviv. Für die stimmungsvolle Atmosphäre und das Styling sorgten Francesco Meda und David Quincoces sowie das Mailänder Studio Cameranesi Pompili. Foto: Thomas Pagani
Den Auftritt am diesjährigen Salone del Mobile gestaltete Pitsou Kedem aus Tel Aviv. Für die stimmungsvolle Atmosphäre und das Styling sorgten Francesco Meda und David Quincoces sowie das Mailänder Studio Cameranesi Pompili. Foto: Thomas Pagani

An den 30. Geburtstag können viele sich noch bestens erinnern. Mischte sich da doch zum ersten Mal ein bitterer Schuss Melancholie in die Feierlichkeiten. Unsere blutjungen Jahre waren vorbei, ein Blick zurück schien langsam unumgänglich, aber mal ehrlich: Gab es im Nachhinein ein besseres Alter? Schliesslich trafen damals Erfahrung auf Frische, Know-how auf Leichtigkeit und Routine auf Neugier. Das scheint auch für Hersteller von Designermöbeln zu gelten. MDF Italia hat seit seiner Gründung im Jahr 1992 Möbel geschaffen, die stets dem Trend der Zeit gerecht wurden.

Bereits vor zwei Jahren begann die Fima, die seit 14 Jahren Teil der Cassina-Holding ist, mit dem israelischen Architekturstudio Pitsou Kedem zusammenzuarbeiten. Damals entstand nicht nur ein sehenswerter neuer Showroom in der Unternehmenszentrale in Mariano Comense, in dem wellenförmige, freistehende Raumteiler die BesucherInnen einladen, sich zu bewegen und eine visuell-sensorische Reise anzutreten. Pitsou Kedem definierte mit dem Projekt auch gleich ein neues Firmenimage. Zu den minimalistischen Möbeln aus Aluminium, die MDF Italia in den 1990er-Jahren bekannt machten, gesellen sich seitdem geschwungene, fliessende Linien. Dies war auch am diesjährigen Salone del Mobile erkennbar. Der Stand, für den erneut Pitsou Kedem verantwortlich zeichnete, wirkte nicht nur wegen seiner hellen Farbgebung sehr einladend. Neben den geradlinigen Möbeln, für die man MDF Italia kennt und schätzt, machten auch immer mehr Stücke auf sich aufmerksam, die eine weichere, jüngere Formensprache sprechen. Da bleibt uns nur, zur junggebliebenen 30 zu gratulieren.

MDF ITALIA

Pünktlich zum runden Geburtstag brachte das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Luxusmarke Jacob Cohën die Denim-Edition des kultigen Stuhls «Neil» von Jean Marie Massaud auf den Markt. Zu sehen war «Neil Denim» am Fuorisalone in der chicen Boutique von Jacob Cohën in der Via della Spiga. Foto: LCB Studio.
Pünktlich zum runden Geburtstag brachte das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Luxusmarke Jacob Cohën die Denim-Edition des kultigen Stuhls «Neil» von Jean Marie Massaud auf den Markt. Zu sehen war «Neil Denim» am Fuorisalone in der chicen Boutique von Jacob Cohën in der Via della Spiga. Foto: LCB Studio.
Francesco Rota überführte ein sehr klassisches Möbel des Herstellers ins nächste Firmenjahrzehnt. Die bestehenden Module des Sofas «Cosy» erweiterte er um eine neue Version mit geschwungener Basis und Rückenlehne. Foto: Loernzo Cappellini Baio. 
Francesco Rota überführte ein sehr klassisches Möbel des Herstellers ins nächste Firmenjahrzehnt. Die bestehenden Module des Sofas «Cosy» erweiterte er um eine neue Version mit geschwungener Basis und Rückenlehne. Foto: Loernzo Cappellini Baio. 
Ein Rückenteil aus gebogenem Holz kennzeichnet die Stuhl-Kollektion «Universal» von Jean-Marie Massaud. Die patentierte Technologie trägt der industriellen Fertigung und der Handwerkskunst gleichermassen Rechnung, was dafür sorgt, dass sich das Möbel ausgesprochen gut sitzt. Aus Holz, gepolstert und mit verschiedenen Fussgestellen erhältlich. Foto: Loernzo Cappellini Baio.
Ein Rückenteil aus gebogenem Holz kennzeichnet die Stuhl-Kollektion «Universal» von Jean-Marie Massaud. Die patentierte Technologie trägt der industriellen Fertigung und der Handwerkskunst gleichermassen Rechnung, was dafür sorgt, dass sich das Möbel ausgesprochen gut sitzt. Aus Holz, gepolstert und mit verschiedenen Fussgestellen erhältlich. Foto: Loernzo Cappellini Baio.

aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 08•09/22

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