Der gute Ton zu Tisch

Wenn Gäste kommen, gehörte es früher zum guten Ton, den Tisch so richtig festlich einzudecken. Dagegen spricht auch heute nichts, solange das Zauberwort nicht Blumendekor mit Goldkante heisst. Das neue Service von Marie Michielssen zeigt, dass es auch moderner und alltagstauglicher geht.

Marie Michielssen ist eine Frau, die Stil hat – und zwar einen ganz eigenen. Das sieht man nicht nur ihr, sondern auch ihren Arbeiten an.
Marie Michielssen ist eine Frau, die Stil hat – und zwar einen ganz eigenen. Das sieht man nicht nur ihr, sondern auch ihren Arbeiten an.
Als Ergänzung zu ihrem Service hat die Designerin fünf Basis-Besteckteile entworfen. Gabel, Löffel, Schöpfkelle, Messer und Kaffeelöffel aus Edelstahl hat sie bewusst schlicht gehalten, um die Verspieltheit des Geschirrs auszugleichen.
Als Ergänzung zu ihrem Service hat die Designerin fünf Basis-Besteckteile entworfen. Gabel, Löffel, Schöpfkelle, Messer und Kaffeelöffel aus Edelstahl hat sie bewusst schlicht gehalten, um die Verspieltheit des Geschirrs auszugleichen.
Ein Konterfei nach Art von Picasso mit modischer Wasserwelle: Die Designerin widmet ihre erste Geschirrserie ihrer Grossmutter und bildet sie auch auf einem der Teller ab.
Ein Konterfei nach Art von Picasso mit modischer Wasserwelle: Die Designerin widmet ihre erste Geschirrserie ihrer Grossmutter und bildet sie auch auf einem der Teller ab.
Inspiriert von robusten Klostertischen ist Tisch «Jeanne» aus zertifizierter Eiche gefertigt. Das modulare System umfasst rechteckige Formen, quadratische sowie halbrunde. Die einzelnen Teile können zu einer grossen Tafel kombiniert werden, aber auch einzeln als Konsole an der Wand stehen.
Inspiriert von robusten Klostertischen ist Tisch «Jeanne» aus zertifizierter Eiche gefertigt. Das modulare System umfasst rechteckige Formen, quadratische sowie halbrunde. Die einzelnen Teile können zu einer grossen Tafel kombiniert werden, aber auch einzeln als Konsole an der Wand stehen.

«Ton war meine erste Liebe», sagt Marie Michielssen. Und: «Er wird wohl auch meine letzte sein». In gewohnt extravaganter Kleidung – kimonoartiger Mantel, Turban, auffallend grosser Ring – steht sie im Showroom in Antwerpen und spricht über ihre neuste Kollektion, zu der auch ihr erstes Tafelservices namens «La Mère» gehört. Die Inhouse-Designerin, die das Individuelle sichtlich schätzt, arbeitet seit mehr als 25 Jahren beim belgischen Label Serax und hat ihre Faszination für «Materialien mit Seele» bereits in zahlreichen Kollektionen ausgedrückt; angefangen bei Blumentöpfen aus Ton über Accessoires, Möbel und Leuchten aus Beton, Glas, Holz, Gips und Papier – vor Michielssens Neugier und Experimentierfreude ist nichts sicher, was sie sehr vielseitig und ihre Entwürfe sehr eigenwillig macht.

Nachdem sie sich in letzter Zeit ausgiebig dem Pappmaché widmete, ist die gelernte Grafikerin nun mit «La Mère» zum Ton zurückgekehrt. Ihre Geschirrserie sei eine liebevolle Ode an die (Gross-)Mutter und an die Frau im Allgemeinen. «Das gemeinsame Essen ist ein verbindender Moment und die Kollektion soll die oft intuitive Rolle widerspiegeln, die Frauen im Familienleben über Generationen hinweg gespielt haben», erklärt Marie Michielssen. Für «La Mère» stellt sie einmal mehr das Handwerk in den Vordergrund, was sie durch gewisse Unregelmässigkeiten deutlich zeigt. Als Farben wählt die Designerin Weiss, Dunkelbraun und Venezianisches Rot. «Töne, die sich gut kombinieren lassen und die uns vertraut sind, weil sie bereits von den alten Holländischen Meistern verwendet wurden». Für Höhen und Tiefen auf der Tafel verbindet sie verschiedene Formen miteinander, stellt Schalen auf umgedrehte Tassen oder Teller, schafft so neue Elemente, die den Tisch dekorativer machen und dem Essen auf einer höheren Ebene mehr Respekt zollen. Clever sind auch die wohlüberlegten Grössen, so kann eine Tasse auch als Gefäss für Zucker, Süssigkeiten oder als Eierbecher verwendet werden. Den idealen Sitzplatz serviert Marie Michielssen übrigens gleich mit: Die neue Kollektion umfasst ebenfalls den modular aufgebauten Tisch «Jeanne» und dazu passende Stühle und Hocker.

SERAX

Text: Kirsten Höttermann
aus dem Magazin: Raum und Wohnen, Zeitschrift Nr. 05•06/23

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