Kaputt ist nicht das Ende

Reparieren statt Wegwerfen ist einer der wichtigsten und zugleich einfachsten Möglichkeiten, zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung beizutragen. Für das Berliner Label Sternzeit Design eine Selbstverständlichkeit, denn Wegwerfen kommt für das Familienunternehmen mit Wurzeln in Polen und Brandenburg nicht in Frage. Schon allein deshalb nicht, weil die Warenknappheit in der ehemaligen DDR zu einer unvergleichlich hohen Wertschätzung für alles führte, was man sein Eigen nennen konnte. Wertschätzung – keine Idee, sondern eine innere Haltung, die heute, da es oftmals einfacher scheint, Kaputtes gegen neue, günstige Massenware auszutauschen, keinen leichten Stand hat – und dennoch von grösster Bedeutung ist. So hat Firmengründer Markus Paulke aus der früheren «Ossie-Mentalität», wie er sie selbst nennt, eine Tugend gemacht: 2010 gründete er das Berliner Familienunternehmen und begann Möbel zu entwerfen, die jeweils auf Bestellung in Brandenburg und Polen gefertigt werden. Einzelteile können jederzeit nachbestellt und bei Bedarf ausgetauscht werden. Ausserdem besteht die Möglichkeit, die Polstermöbel neu beziehen zu lassen oder zur Reparatur einzuschicken. «Und wenn Retouren anfallen, sammeln wir sie, bereiten sie entsprechend auf und verkaufen sie ein- bis zweimal im Jahr in einem B-Ware-Sale», erklärt Markus Paulke. Kaputt ist nie das Ende, sondern ein Anfang.