Angesagt: Design & Kunst

Grenzenlose Perspektiven

Wenn Design und Kunst sich die Hand reichen, ­entstehen nicht nur Räume, sondern Geschichten. Seit 75 Jahren schreibt Teo Jakob an diesen weiter – mit Möbeln, aber auch mit ­Plakaten, die das Unternehmen begleiten wie ein visueller Pulsschlag: gestaltgewordene ­Statements, die längst zu Ikonen geworden sind.

Im Rahmen der Art Genève zeigte Teo Jakob eine Reihe von Plakaten, unter ihnen das Jubiläumsplakat. Auf dem Foto (v.l.) sind Plakate von Alfred Hablützel, Roger Pfund und Franz Eggenschwiler zu sehen. Foto N. Schopfer.
Im Rahmen der Art Genève zeigte Teo Jakob eine Reihe von Plakaten, unter ihnen das Jubiläumsplakat. Auf dem Foto (v.l.) sind Plakate von Alfred Hablützel, Roger Pfund und Franz Eggenschwiler zu sehen. Foto N. Schopfer.
«Ohne Kunst ist um mich das Leben fad», sagte Teo Jakob, der enge Beziehungen zu KünstlerInnen pflegte. In seinen Showrooms waren stets ­Werke aus der hauseigenen Sammlung zu sehen, darunter kunstvolle Siebdruckplakate, die das Unternehmen von Beginn an begleiteten.
«Ohne Kunst ist um mich das Leben fad», sagte Teo Jakob, der enge Beziehungen zu KünstlerInnen pflegte. In seinen Showrooms waren stets ­Werke aus der hauseigenen Sammlung zu sehen, darunter kunstvolle Siebdruckplakate, die das Unternehmen von Beginn an begleiteten.

Als Theodor Jakob im Jahr 1950 die elterliche Polsterei und Tapezierwerkstatt in der Berner Altstadt neu ausrichtete, setzte er einen ­Impuls, der bis heute nachhallt. An die Stelle des verspielten Heimatstils trat modernes ­Design – mutig, klar, ­zukunftsweisend. ­Weitere Standorte folgten, heute sind es schweizweit sieben – stets mit jenen markanten Siebdruckplakaten an ihrer Seite, die längst mehr sind als bloss Begleitgrafik: ­visuelle Zeitzeugen, geschaffen von Gestalter­Innen mit unterschiedlichster Handschrift, selbstbewusst und eigenständig wie Kunstwerke.

Zum 75-jährigen Jubiläum lenkt eine Sonderausstellung den Blick auf neun prägnante ­Plakate aus fast sieben Jahrzehnten (1957 – 2025). Sie zeichnen nicht nur die Entwicklung von Gestaltung und visueller Sprache nach, sondern spiegeln auch den Weg des ­Unternehmens. Das erste dieser Zeitdokumente stammt aus dem Jahr 1957: Alfred ­Hablützel wählte einen Schnurstuhl von ­Robert Haussmann als Motiv – ein Entwurf aus der Studienzeit des später international bekannten Schweizer Designers. 

Auch ein schlichtes Werkstattregal vermochte Teo Jakob zu begeistern. 1972 erkannte er im modularen USM-System weit mehr als nüchterne Funktion – er eröffnete den ersten Fachhandel weltweit. Für die Bekanntmachung lieferte der ­Fotograf Balthasar Burkhard ­eindrucksvolle Bildwelten: darunter eine überdimensionierte Kugelverbindung, die zum Markenzeichen wurde. Diese reduzierte Bildsprache brachte die ­Modularität des Möbelsystems auf den Punkt und wurde zugleich für Teo Jakob zur Grundlage eines bis heute ­gültigen Leitsatzes: «Wir wecken Räume.»

Die Idee räumlicher Freiheit prägt bis heute das Selbstverständnis des Hauses. Entsprechend lautete das Motto, mit dem sich der Grafiker und HEAD-Absolvent Antoine Pasi anhand seines Jubiläumsplakates auseinandersetzte: «limitless». Seine Komposition öffnet imaginäre Räume, lässt Horizonte kippen und Grenzen entgleiten. Es ist eine grafische ­Hommage an 75 Jahre gelebte Visionen – und ein Ausblick auf das, was noch möglich sein wird.

TEO JAKOB

Das «Swiss Design»-Plakat vom Atelier Hablützel & Jacquet (um 1968) zeigt eine Aneinanderreihung typischer Kofferaufkleber von Schweizer Bergdestinationen – ergänzt durch einen Aufkleber mit einem Haussmann-Sessel. Das damals gewagte Design verweist auf die 1958 von Teo Jakob mitbegründete Gruppe Swiss Design, die modernes Schweizer Möbeldesign international bekannt machte.
Das «Swiss Design»-Plakat vom Atelier Hablützel & Jacquet (um 1968) zeigt eine Aneinanderreihung typischer Kofferaufkleber von Schweizer Bergdestinationen – ergänzt durch einen Aufkleber mit einem Haussmann-Sessel. Das damals gewagte Design verweist auf die 1958 von Teo Jakob mitbegründete Gruppe Swiss Design, die modernes Schweizer Möbeldesign international bekannt machte.
Das Plakat mit der Konekta-Kugel verweist auf die seit 1972 bestehende Zusammenarbeit mit USM Haller, deren ikonisches Möbelsystem durch die charakteristische Kugelverbindung geprägt ist. Das verwendete Foto stammt von Balthasar Burkhard, einem der bedeutendsten Schweizer Fotografen und Pioniere der internationalen zeitgenössischen Fotokunst.
Das Plakat mit der Konekta-Kugel verweist auf die seit 1972 bestehende Zusammenarbeit mit USM Haller, deren ikonisches Möbelsystem durch die charakteristische Kugelverbindung geprägt ist. Das verwendete Foto stammt von Balthasar Burkhard, einem der bedeutendsten Schweizer Fotografen und Pioniere der internationalen zeitgenössischen Fotokunst.
Fünf Absolvierende der HEAD in Genf waren eingeladen, eine Affiche für das 75-jährige Jubiläum von Teo Jakob zu gestalten. Das Rennen machte der Entwurf von Antoine Pasi. Der in Genf und Paris lebende Gestalter griff das Jahresthema «limitless» von Teo Jakob auf und liess es in seinen Entwurf einfliessen. Wer genau hinsieht, erkennt die Jubiläumszahl. Die Gelegenheit dazu gibt es aktuell bei Teo Jakob an der Gerechtigkeitsgasse 25 in Bern, wo die Plakate ausgestellt sind.
Fünf Absolvierende der HEAD in Genf waren eingeladen, eine Affiche für das 75-jährige Jubiläum von Teo Jakob zu gestalten. Das Rennen machte der Entwurf von Antoine Pasi. Der in Genf und Paris lebende Gestalter griff das Jahresthema «limitless» von Teo Jakob auf und liess es in seinen Entwurf einfliessen. Wer genau hinsieht, erkennt die Jubiläumszahl. Die Gelegenheit dazu gibt es aktuell bei Teo Jakob an der Gerechtigkeitsgasse 25 in Bern, wo die Plakate ausgestellt sind.

Mehr Design gibt es in der Ausgabe 06•07/25 vom Magazin RAUM UND WOHNEN zu entdecken.

Text: Silja Cammarata
aus dem Magazin: Raum und Wohnen, Zeitschrift Nr. 06•07/25

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