Aus dem fernen Osten

Auf ein Briefing zu reagieren, findet Monica Armani alles andere als inspirierend. Für ihre Designs greift sie viel lieber auf eigene Ideen zurück, die sie zum Beispiel auf Reisen sammelt. Ihre neuste Kollektion «Ukiyo» spiegelt ihre Faszination für Japan wider.

Seit seiner Gründung im Jahr 1966 hat sich das das Familienunternehmen weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht, nicht zuletzt dank seiner Präsenz am Salone del Mobile im Jahr 1999, wo es die erste Outdoorkollektion überhaupt präsentierte. Mit den Brüdern Tom und Koen de Cock steht bereits die dritte Generation an der Spitze der bekannten Marke.
Seit seiner Gründung im Jahr 1966 hat sich das das Familienunternehmen weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht, nicht zuletzt dank seiner Präsenz am Salone del Mobile im Jahr 1999, wo es die erste Outdoorkollektion überhaupt präsentierte. Mit den Brüdern Tom und Koen de Cock steht bereits die dritte Generation an der Spitze der bekannten Marke.

Die Symbole und Formen der klassischen Architektur, von Weihrauchtempeln bis hin zu Alltagsgegenständen, und das japanische Schriftsystem zogen Monica Armani auf ihrer Reise durch Japan in den Bann. So sehr, dass die Architektin, Interior- und Produktdesignerin ihre gesammelten Eindrücke in die neue Kollektion einfliessen liess, die sie für den belgischen Outdoor-Möbelhersteller Tribù entwarf. «Inspiriert haben mich die Schrift, eine perfekte Harmonie zwischen ausdrucksstarken Pinselstrichen und präzisen Linien, und die hoch entwickelte japanische Kultur. Vor allem aber die Liebe zum Detail, die auch meine Designästhetik prägt», erklärt die Designerin. Bevor sie jedoch mit dem Entwurf eines Produktes beginnt, analysiert sie die aktuellen Trends und überlegt, wie sie diese passend zum Stil ihrer KundInnen interpretieren kann. «So entstand die Idee, eine Teakholzkollektion mit runden Profilen zu entwickeln, welche die beeindruckende Formensprache der japanischen Schriftzeichen aufgreift.»

«Ukiyo», was so viel bedeutet wie schwimmende Welt, bezieht sich auf die Kultur, die in Japan von 1603 bis 1868, insbesondere in den Städten Tokio, Osaka und Kyoto, blühte. Die sogenannte Edo-Zeit war für Japan die längste ununterbrochene Friedensperiode seiner Geschichte und spiegelte kulturell eine ganz eigene Welt aus Schönheit, Vergänglichkeit und Lebendigkeit wider, die im völligen Gegensatz zur charakteristischen Disziplin der japanischen Kultur stand, wie wir sie heute kennen. Lebendige und schöne Momente unter freiem Himmel soll uns nun diese umfangreiche Kollektion bescheren, die mit Möbeln wie Loungesessel, Liegestuhl und Couchtischen sowie Esstisch und -stühlen zahlreiche Möglichkeiten bietet. Die Verwendung von Teakholz stellt dabei ein Novum für die Outdoormarke dar, deren zeitlos elegante Möbel aus hochwertigen, natürlich wirkenden Materialien gefertigt werden, die wetterfest, langlebig und robust sind und einen hohen Komfort bieten. Doch wie beim Design geniesst Monica Armani, die vor allem im engen Austausch mit Koen de Cock, einem der beiden Geschäftsführer von Tribù und Leiter der Produktentwicklung, steht, auch bei der Materialwahl vollstes Vertrauen und eine grosse Freiheit seitens des Familienunternehmens. «Zwar haben wir zwei sehr unterschiedliche Ansätze, aber am Ende ist die Synthese zwischen uns eine ganz besondere.» Und die führte letztlich auch dazu, dass die gesamte Kollektion innerhalb nur eines Jahres realisiert werden konnte.

Bevor sich die 1964 in Triest geborene Architektentochter ab den 1990er-Jahren dem Industriedesign zuwandte, arbeitete sie selbst als Architektin, sanierte beispielsweise gemeinsam mit Jean Nouvel das ehemalige Kino Excelsior in Mailand, entwarf exklusive Residenzen oder zeichnete für den Pavillon für den Corriere della Sera auf der Expo in Mailand 2015 verantwortlich. Stets das Ziel vor Augen, Form, Funktion und Technologien zu verfeinern, bis die bestmögliche Balance erreicht ist, übertrug sie ihre prägnante Architektursprache schliesslich auch auf Produkt- und Indus­triedesigns. 1996 entwarf sie zusammen mit Luca Dallabetta «Progetto 1», eine selbst produzierte Tischkollektion, mit der sie sich unter den VertreterInnen des zeitgenössischen Designs etablierte. Als ästhetisch, effizient, funktional und reduziert lässt sich ihre Handschrift beschreiben. Eigenschaften, die auch auf die Möbel von Tribù zutreffen. Denn die Wege der Designerin und des Familienunternehmens, das seit 2013 in dritter Generation von den Brüdern Tom und Koen de Cock geführt wird, kreuzten sich bereits vor mehr als zehn Jahren: «Tribù war damals ein kleines, aber hochwertiges Unternehmen in der Outdoor-Welt. Gemeinsam sind wir über die Jahre gewachsen und haben Produkte wie die Kollektion «Tosca» geschaffen, die schon zur ikonischen Referenz der Marke geworden ist.» Der unaufdringliche, zeitlose Stil von Tribù drückt Luxus stets durch elegante Details und subtile Farben, Formen und Texturen aus, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen. So passen auch die neue Teakholzmöbel bestens ins Portfolio. «Ich denke, das Ergebnis, zu dem wir gelangt sind, ist perfekt ausgewogen und vermittelt Freude beim Anfassen und Ansehen», resümiert Monica Armani.

TRIBU

Die Designs des belgischen Outdoormöbelherstellers sind raffiniert und zeitlos, weisen eine aussergewöhnlich feine Detailverarbeitung auf und werden oft von internationalen DesignerInnen entworfen. Die neuste Kollektion «Ukiyo» stammt von Monica Armani.
Die Designs des belgischen Outdoormöbelherstellers sind raffiniert und zeitlos, weisen eine aussergewöhnlich feine Detailverarbeitung auf und werden oft von internationalen DesignerInnen entworfen. Die neuste Kollektion «Ukiyo» stammt von Monica Armani.
Für «Ukiyo» liess sich die Designerin und Architektin, die seit über zehn Jahren mit Tribù zusammenarbeitet, von einer Reise nach Japan inspirieren. Die Kollektion aus Teakholz umfasst Möbel für den Ess- und Loungebereich, die sich durch runde Profile auszeichnen.
Für «Ukiyo» liess sich die Designerin und Architektin, die seit über zehn Jahren mit Tribù zusammenarbeitet, von einer Reise nach Japan inspirieren. Die Kollektion aus Teakholz umfasst Möbel für den Ess- und Loungebereich, die sich durch runde Profile auszeichnen.

Text: Silja Cammarata
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 03•04/23

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