Wer gerne kocht und sich mit der Essenszubereitung beschäftigt, wird nicht drum herumkommen, sich über das Koch-Umfeld Gedanken zu machen. Spätestens wenn sich die Aromen der Currypfanne nicht nur in der Küche sondern im ganzen Haus ausbreiten, sollte man sich überlegen, wie man den Duft wieder los wird.
Als experimentierfreudige Hobbyköchin bin ich oft auf der Suche nach ungewöhnlichen Zutaten für interessante und für mich neue Rezepte. Bei der Auswahl der Zutaten achte ich – als Redakteurin eines Wohnmagazins sehr visuell geprägt – ausschliesslich auf die Optik, ohne mir im Vorfeld Gedanken zu machen, wie ich sie verarbeiten werde: So landet dann gerne mal eine Avocado in der Grillpfanne, Balsamico-Erdbeeren auf einem Poulet-Burger oder ein Randen-Schokokuchen im Ofen. Während am Geschmack nichts auszusetzen ist, verbreitet sich der Duft leider jedes Mal im ganzen Haus, so dass man auch noch abends im Schlafzimmer mit erschreckender Genauigkeit sagen kann, mit welchen Zutaten gekocht wurde. Fast täglich mit dieser Problematik konfrontiert, habe ich es mir nicht nehmen lassen, mich direkt an die Quelle der guten Luft zu wenden, an Wesco, den Schweizer Spezialisten für Lüftungstechnik. Frau Fischer, Marketing und Kommunikation und Herr Fugazzaro, zuständig für das strategische Produktmanagement, nahmen sich die Zeit, mich in die Welt der Küchenlüftungen einzuführen.
Meine Führung beginnt im Ausstellungsraum, in dem alle Arten von Dunstabzugshauben präsentiert werden. Bevor ich mich selber ausgiebig mit dem Kochen beschäftigte, gab es für mich immer nur die Abzugshaube, die verbrauchte Luft durch ein Rohr nach aussen abführt. Zwei Dinge waren mir bisher nicht bewusst: Zum einen, dass ein Abluftsystem immer Zuluft benötigt, im besten Fall ein gekipptes Fenster, und zum anderen, dass dieses System längst nicht mehr so weit verbreitet ist, was einzig und allein an der heutigen Bauweise liegt. Früher war die Küche ein geschlossener Raum, seit einigen Jahren jedoch stehen offene Wohn- und Essbereiche hoch im Kurs, oftmals befindet sich die Küche mitten im Haus, wo weder ein Zugang für die Abluft, noch ein Fenster eingeplant werden kann. Hier finden die Umlufthauben Verwendung, die verbrauchte Luft einziehen und in gefilterter Form wieder in den Raum zurückführen. Auch die Erscheinungsform hat sich grundlegend geändert. Entweder man entscheidet sich bewusst für eine Haube als offensichtliches, inszeniertes Objekt, oder aber man tendiert dazu, die Haube so in die Küchenlandschaft zu integrieren, dass sie kaum oder erst dann wahrgenommen wird, wenn man direkt davor steht. Beide Versionen haben ihre Vorteile, sowohl im Bezug auf das Design als auch auf die Funktion, meint Frau Fischer, «doch wann immer man die Möglichkeit hat, ein Abluftsystem einzuplanen, sollte man dies tun, denn aus lufthygienischer Sicht ist dies immer noch die bessere Lösung, zumal sie sich auch für die heutigen Minergie-Standards eignet.» Ganz raffiniert ist die Variante der Multiflow-Technologie, die das Umschalten zwischen Ab- und Umluftsystem ermöglicht. Kombiniert mit einem Autoswitch-Sensor, der beispielsweise das Abluftsystem aktiviert, sobald das Fenster geöffnet wird, muss man sich auch keine Gedanken darüber machen, wann welches System Sinn ergibt. «Intelligenter Automatismus ist generell immer mehr im Kommen», ergänzt der Produktmanager, sei es für das automatische Einschalten der Haube, sobald das Kochfeld betätigt wird oder beispielsweise eine Steuerung via App, welche die Luftzirkulation auch dann ermöglicht, wenn man nicht zuhause ist.
Mittlerweile befinden wir uns in der Wesco Academy, der Schulungsplattform, in der Kochsituationen mit den unterschiedlichen Geräten nachempfunden und die Funktionsweisen vorgeführt werden. Hier finden Produktschulungen statt, das Testlabor hat dort seinen Platz und auch ein luftdichter Raum ist integriert, in dem ich live erlebe, dass ein aktiviertes Abluftsystem ohne Frischluftzufuhr einen nicht unerheblichen Vakuumeffekt mit sich bringt. Beide bekannten Lüftungssysteme haben mit der ästhetischen und optisch unauffälligen Kochfeldabsaugung schon vor einiger Zeit Konkurrenz bekommen. Seitlich oder mittig direkt im Kochfeld integriert, wird die Luft nach unten gesogen. Beim Einschalten wird sofort deutlich, dass stärkere Kräfte zum Einsatz kommen, um der Physik entgegen zu wirken, und ich bin absolut fasziniert von dieser Technologie. «Technische Innovationen werden alle bei uns im Haus entwickelt», erklärt Herr Fugazzaro, während wir uns auf den Weg zum Herz des Unternehmens machen, zur Produktion. «Auch die Montage findet in Wettingen statt, um die Schnittstellen zwischen Entwicklung, Markt und Produktion möglichst effizient zu gestalten und den hohen Qualitätsstandard zu garantieren.» Mit der Besichtigung der Produktion endet mein Besuch bei Wesco, ich bin um viele Erkenntnisse reicher und erleichtert, meinen visuellen Grundprinzipien beim Einkaufen der Zutaten treu bleiben zu können, da ich nun endlich weiss, wie ich die unliebsamen Kochdüfte aus dem Haus verbannen kann.
Text: Silja Cammarata
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 06-07/18
Bezugsquelle:
Wesco AG
www.wesco.ch