Der Berner Moritz Schmid hat den internationalen Durchbruch geschafft. Doch der Designer und Künstler ist viel zu bescheiden, als dass er einen solchen Satz selbst sagen würde. Ein Besuch in seinem Atelier im Matte-Quartier in Bern zeigt, wie vielschichtig er seine Projekte angeht.
Mit dem «Park Chair» für die Schweizer Firma Embru hat sich Moritz Schmid ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit katapultiert. Der schlichte, moderne Gartenstuhl hat das Zeug zum Klassiker. Und er ist auf Langlebigkeit ausgelegt, denn alle Teile können einfach ersetzt werden. Diese Philosophie – auch Design to Repair genannt – streicht Embru auf der Website besonders hervor. Genauso wie das nicht unwesentliche Detail, dass Moritz Schmid für seinen «Park Chair» 2023 mit dem Design Preis Schweiz ausgezeichnet wurde.
Für die Vermarktung können Auszeichnungen wie der Design Preis Schweiz Gold wert sein. Und mit dem «Park Chair» geht die Rechnung für Embru offensichtlich auf. Beim Besuch in seinem Atelier erzählt Moritz Schmid, dass der Gartenstuhl dutzendfach rund um den Neubau des Universitäts-Kinderspitals Zürich von Herzog & de Meuron stehen wird. Auch für das Ladengeschäft eines renommierten, internationalen Modelabels mit Sitz in Paris wurde kürzlich eine nennenswerte Anzahl Stühle bestellt.
Dass der Designer und Künstler, der sich mit seinem Streben nach Perfektion mit jedem Detail intensiv auseinandergesetzt hat, an den Verkäufen monetär beteiligt wird, liegt auf der Hand. Trotzdem antwortet er auf die Frage, ob er es «geschafft» habe: «Geschafft? Was heisst schon geschafft?» Schliesslich sagt er, er habe erreicht, dass er an sehr interessanten Projekten aus ganz unterschiedlichen Bereichen arbeiten dürfe. Und ja, er könne vom Design leben, allerdings bescheiden, wie er anfügt, ohne dass es klingt, als möchte er sich darüber beschweren. Er wirkt ruhig und zufrieden, lebt mit seiner Frau und den zwei schulpflichtigen Kindern in Bern.
Sein Atelier befindet sich im Matte-Quartier an der Aare, auf der Halbinsel unterhalb der eigentlichen Berner Altstadt. In dem ehemaligen Fabrikgebäude geht es eine ausgetretene, steile Steintreppe hinauf ins erste Geschoss und rechts durch eine Tür in einen langgezogenen, hellen Raum mit Fenstern auf beiden Seiten.
Das komplette Portrait ist in der Ausgabe 08•09/25 vom Magazin RAUM UND WOHNEN veröffentlicht.
Text: Rebekka Haefeli
aus dem Magazin: Raum und Wohnen, Zeitschrift Nr. 08•09/25