Wohnen in der Zukunft

 «Es geht um Licht, Luft, Lärm und Liebe.»

Oona Horx-Strathern denkt über das nach, was ist, und das, was wird. Seit 25 Jahren arbeitet die gebürtige Irin als Trendforscherin, Beraterin, Rednerin und Autorin. Ihre Studien beschäftigen sich mit wichtigen Fragen, die sich um das Leben, Wohnen und Arbeiten in der Zukunft drehen. Zum dritten Mal fasste Oona Horx-Strathern nun ihre Erkenntnisse in einem Home Report zusammen. Im Interview mit RAUM UND WOHNEN spricht sie darüber, wie Corona unser Verständnis von einem guten Zuhause verändert hat.

Als Trendforscherin wagt Oona Horx-Strathern einen Ausblick, wie wir in Zukunft wohnen und arbeiten. Und da Trendforschung keine «exakte» Wissenschaft ist, studiert die gebürtige Irin selbst kleine Entwicklungen im sozialen und kulturellen Lebensgefüge. Foto: Klaus Vyhnalek.
Als Trendforscherin wagt Oona Horx-Strathern einen Ausblick, wie wir in Zukunft wohnen und arbeiten. Und da Trendforschung keine «exakte» Wissenschaft ist, studiert die gebürtige Irin selbst kleine Entwicklungen im sozialen und kulturellen Lebensgefüge. Foto: Klaus Vyhnalek.
Oona Horx-Strathern machte nicht nur als Trendforscherin, Beraterin, Rednerin und Autorin auf sich aufmerksam. Zusammen mit ihrem Mann dem Zukunftsforscher Matthias Horx baute sie in Wien das Future Evolution House, in dem das Paar zusammen mit zwei erwachsenen Kindern lebt. Das Haus der beiden Zukunftsforscher kommt dabei ohne viel Technik aus. Vielmehr ging es beim Entwurf um das Zusammenleben der Bewohner, um Beziehungen und Komfort. Foto: Klaus Vyhnalek.
Oona Horx-Strathern machte nicht nur als Trendforscherin, Beraterin, Rednerin und Autorin auf sich aufmerksam. Zusammen mit ihrem Mann dem Zukunftsforscher Matthias Horx baute sie in Wien das Future Evolution House, in dem das Paar zusammen mit zwei erwachsenen Kindern lebt. Das Haus der beiden Zukunftsforscher kommt dabei ohne viel Technik aus. Vielmehr ging es beim Entwurf um das Zusammenleben der Bewohner, um Beziehungen und Komfort. Foto: Klaus Vyhnalek.

Frau Horx-Strathern, wie wird man Trendforscherin?
Ich habe Anthropogeographie studiert, ein Fach, in dem es um Strukturen im Zusammenleben, allgemeine Entwicklungen, aber auch um Stadtplanung und Architektur geht. Meine Abschlussarbeit schrieb ich über Le Corbusier, der mit der Unité d’Habitation in Marseille, einer Art Co-Living Space, seiner Zeit weit voraus war. Das war wohl der Beginn, sich mit der Frage zu befassen: «Wie werden wir in Zukunft leben?».

Wie erkennen Sie Wohntrends?
Durch jahrelange Erfahrung in der Trendforschung. In meiner Arbeit geht es nicht nur um Beobachtungen, sondern auch um die Auswertung von Umfragen und Statistiken. Wir arbeiten seit über 20 Jahren mit der sogenannten Megatrend-Map, die wie eine Art U-Bahn-Karte aufzeigt, in welche Richtung es geht, welche grossen Trends es gibt und wie sie mit kleinen oder Gegentrends in Verbindung stehen. Die Megatrends wie Individualisierung, Urbanisierung oder Neo-Ökologie sehen wir nicht als eine Mode; es sind die grossen Veränderungen in den sozialen, ökonomischen und demographischen Prozessen, die über 80 Jahre oder mehr Bestand haben. Kleinere oder Gegentrends sind hingegen kurzlebiger. Unsere Arbeit besteht dann darin, wie all diese Trends unser Leben und Arbeiten beeinflussen. Und was sich daraus für die Architektur beziehungsweise Innenarchitektur ergibt.

Hatte die Pandemie Einfluss auf ihre Arbeit?
Mein aktueller Home Report ist wohl das Schwierigste, was ich je geschrieben habe. Ich habe im März damit begonnen, gerade als der erste Lockdown kam. Natürlich hatte ich das Jahr zuvor bereits viele Sachen gesammelt und hatte einige Ideen. Der Lockdown hat dann andere Fragen aufgeworfen. Und es war spannend zu schauen, welches die Themen sind und was bleiben wird. Eine echte Herausforderung!

Hat die Pandemie tatsächlich neue Wohntrends ausgelöst oder wirkt sie lediglich als Verstärker?
Für viele Sachen wirkt sie als eine Art Beschleuniger. Besonders, wenn es um Stadt und Urbanisierung geht. Hier sind viele Trends bereits seit längerem zu erkennen und werden nun durch die neuen Bedürfnisse forciert. Wir haben unsere Städte zum ersten Mal ruhig und sauber erlebt. Wir haben die grünen Orte entdeckt, aber auch gemerkt, was fehlt. Vielerorts wurden beispielsweise Fahrradwege angelegt. Das hat uns gezeigt, wie es sein könnte. Ein Zukunftsbild von der Stadt, wie wir sie gern hätten.

Sehen Sie hier bereits Auswirkungen auf die Architektur unserer Städte?
Es gibt kleine Zeichen. Die Baubranche reagiert im allgemeinen ziemlich langsam auf Veränderungen. Wir brauchen mehr ökologisches Bauen, mehr flexible Grundrisse, mehr Balkone – das wird sich jetzt hoffentlich mit der gestiegenen Nachfrage ändern. Die Stadt wird wieder attraktiver, wenn sie grüner und ökologischer ist.

Das komplette Interview können Sie im Magazin RAUM UND WOHNEN lesen. Die Ausgabe 02•03/2021 lässt sich hier online bestellen.

Im Home Report 2021 setzt die Zukunftsforscherin und Wohnexpertin den Fokus auf die dringlichen Fragen, welche die Corona-Krise hervorgebracht hat. Weitere Informationen unter www.zukunftsinstitut.de/homereport.

Im Home Report 2021 setzt die Zukunftsforscherin und Wohnexpertin den Fokus auf die dringlichen Fragen, welche die Corona-Krise hervorgebracht hat.

Weitere Informationen zum Buch unter www.zukunftsinstitut.de/homereport

STRATHERN.EU

Interview: Kirsten Höttermann
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 02•03/2021

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