In den weiten Hügeln des Chianti Classico haben Tobias Petri und Alexander Springer ein romantisches Hideway geschaffen, das nicht nur wegen seiner Lage, sondern auch wegen seines stimmigen Interieurs Sehnsüchte weckt.
Sting und Bryan Ferry besitzen hier eine Immobilie und auch der ehemalige Premierminister Tony Blair macht regelmässig hier Ferien. Doch das sogenannte Chiantishire gehört nicht nur für die britische Oberschicht zu den Traumdestinationen schlechthin. Der Spitzname, den die Briten dem Gebiet im Herzen der Toskana gaben, leitet sich von dem berühmten gleichnamigen Rotwein ab, der hier vorzugsweise angebaut wird. Doch hervorragender Wein ist nur einer von vielen Gründen, warum die Gegend so beliebt ist. Das Chiantishire lockt auch mit nahen Museumsstädten wie Florenz und Siena, einer hervorragenden Küche und einer teils noch unberührten Landschaft, durch die sich ein Netz von unbefestigten Strassen schlängelt, welche zu Fuss oder mit dem Fahrrad erkundet werden wollen.
Der Schreiner und Interiorplaner Tobias Petri, Partner des Münchner Innenarchitekturbüros «Holzrausch», besucht die romantische Hügellandschaft des Chianti Classico bereits seit vielen Jahren. Er kennt die Gegend und die Menschen, was ihm bei der Gestaltung dieses Hauses nahe der Ortschaft Radda zugute kommen sollte. Denn dank seines Respekts vor der Kulturgeschichte der Landschaft gelang es ihm zusammen mit dem Münchner Unternehmer Alexander Springer, ein Ferienhaus zu gestalten, welches die Einfachheit der lokalen, ländlichen Architektur mit diskretem Luxus verbindet.
Doch beginnen wir am Anfang der Geschichte. Es ist nicht das erste Mal, dass Petri und Springer zusammenarbeiten. Sie haben zuvor bereits ein Haus im Finca-Stil auf Mallorca zum anspruchsvollen Feriendomizil ausgebaut. Ihr zweiter Hochkaräter findet sich nun in der Toskana, an einem sehr idyllischen Fleckchen Erde unweit eines kleinen Weilers nur wenige Kilometer von der Gemeinde Radda entfernt. Es gehörte der Familie von Tobias Petri und lag jahrelang als Rohbau in den romantischen Hügeln. Alexander Springer erwarb das Anwesen und «Holzrausch» beteiligte sich federführend an dessen Umbau. Es besteht aus zwei Teilen, einem Schlaf- und einem Wohnbau, die ein Verbindungsbau zusammenführt. Manche der Mauern stammen aus dem 15. Jahrhundert.
HOLZRAUSCH
Die Reportage ist im Magazin RAUM UND WOHNEN zu lesen. Die Ausgabe 10•11/22 lässt sich online bestellen.
Text& Styling: Chiara Dal Canto, Fotos: Helenio Barbetta / Living Inside
Bearbeitung: Kirsten Höttermann
aus: Raum und Wohnen, Heft Nr. 10•11/22