Pure Passion für Licht und Leuchten

Seit über vier Jahrzehnten lebt Luciano Ballarin seine Leidenschaft für Licht, die mit 75 Jahren unverändert frisch geblieben ist. In seinem Regensdorfer Showroom wird Beleuchtung zum Dialog von Form, Funktion und Zeitgeist. Mit der Vertretung von Top Light und der Kollektion «Puk! Pro» schreibt er nun ein neues Kapitel seiner langjährigen Geschichte.

Michele De Lucchi, einer der vielseitigsten Gestalter seiner ­Generation, gründete 1990 zusammen mit Sibylle Kicherer das Unternehmen «Produzione Privata». Die daraus entstandene beachtliche ­Designsammlung wird heute von Sohn Pico weitergeführt – Arteluce zeigt sie exklusiv in der Schweiz. Im Bild: Leuchte «Acquatinta XL». Foto Giulio Boem.
Michele De Lucchi, einer der vielseitigsten Gestalter seiner ­Generation, gründete 1990 zusammen mit Sibylle Kicherer das Unternehmen «Produzione Privata». Die daraus entstandene beachtliche ­Designsammlung wird heute von Sohn Pico weitergeführt – Arteluce zeigt sie exklusiv in der Schweiz. Im Bild: Leuchte «Acquatinta XL». Foto Giulio Boem.
Mit verbesserter Linsen- und Reflektortechnik und einem ­benutzerfreundlichen Plug-and-Play-Mechanismus setzen die neuen «Puk! Pro»-Leuchten mit ihrem minimalistischen, runden Design hohe Standards. Die Kollektion umfasst unterschiedliche Ausführungen wie die hier gezeigte Deckenleuchte «120 Side I»...
Mit verbesserter Linsen- und Reflektortechnik und einem ­benutzerfreundlichen Plug-and-Play-Mechanismus setzen die neuen «Puk! Pro»-Leuchten mit ihrem minimalistischen, runden Design hohe Standards. Die Kollektion umfasst unterschiedliche Ausführungen wie die hier gezeigte Deckenleuchte «120 Side I»...
... und die «Side Table». Einige Modelle sind outdoortauglich.
... und die «Side Table». Einige Modelle sind outdoortauglich.
Luciano Ballarin blickt auf 40 Jahre Erfahrung im Leuchtendesign zurück – eine Leidenschaft, die er auch mit 75 Jahren noch voller ­Hingabe lebt.
Luciano Ballarin blickt auf 40 Jahre Erfahrung im Leuchtendesign zurück – eine Leidenschaft, die er auch mit 75 Jahren noch voller ­Hingabe lebt.

Wenn man Luciano Ballarin begegnet, spürt man sofort die Gelassenheit eines Mannes, der sein berufliches Zuhause längst gefunden hat. Geboren in Venedig, ursprünglich Bauzeichner von Beruf, führte sein Weg fast zufällig in die Welt der Leuchten – ein Schicksal, das sich als Glücksfall erwies. Seinen Einstieg bei Ve Art, dessen Gründer ein Mitglied von Flos war, besiegelte er per Handschlag. Es war der Anfang einer Karriere, geprägt von kompromisslosem Anspruch, fachlicher Tiefe und gestalterischem Gespür. Über Jahrzehnte hat er in der Schweiz zahlreiche Marken eingeführt und erfolgreich vertreten, 40 Jahre lang mit seinem Unternehmen Artecasa, das seit 1987 – später als Arteluce – für Leuchten mit Geschichte und Gegenwart steht. Sein Showroom präsentiert eine kuratierte Auswahl: Ikonen wie die «Atollo» (1977) von Vico Magistretti oder die organisch anmutende «Pipistrello» (1965) von Gae Aulenti treten in einen spannenden Dialog mit jüngeren Entwürfen, die teils erst auf dem diesjährigen Salone del Mobile Premiere feierten. 

Nebst italienischen Klassikern und Neuheiten widmet sich Luciano Ballarin aktuell mit grossem Engagement der Marke Top Light und der neuen Kollektion «Puk! Pro». Mit ihrer reduzierten, zylinderförmigen Geometrie und einer klaren Formensprache präsentiert sie sich im vertrauten Look – typisch minimalistisch und funktional. Doch was sich hinter der zurückhaltenden Eleganz verbirgt, ist ein kleines Meisterstück der Ingenieurskunst. Denn das bewährte Design der legendären «Puk!» wurde behutsam weiterentwickelt – innen sorgt ein ausgeklügeltes Klicksystem dafür, dass die Hochvolt-LED-Module im Handumdrehen ausgetauscht sind. Die modular aufgebaute Systemarchitektur der Leuchten mit Plug-and-Play-Mechanismus ist so selbstverständlich einfach, dass sie im Alltag genauso mühelos funktioniert wie die Lichtsteuerung per App oder Fernbedienung. Auch die Linsen- und Reflektortechnik wurden verbessert. Doch Ballarins Begeisterung für die neue Kollektion geht weit über die technische Innovation hinaus. Was er besonders schätzt, ist die durchdachte Benutzerfreundlichkeit: Dank 360-Grad-Drehbarkeit, fein justierbaren Lichtkegeln sowie austauschbaren Linsen, Gläsern, Farbfiltern und Reflektoren wird jede «Puk! Pro» zur präzisen Lichtquelle, die sich dem jeweiligen Bedürfnis anpasst. Ob als Pendel-, Steh- oder Wandleuchte: Ihre charakteristischen, puristischen Ringe sind in zahlreichen Farbtönen und sogar als eloxierte Aussenvarianten erhältlich. 

In Regensdorf verschmelzen Showroom, Werkstatt, Lager und Büro zu einem lebendigen Zentrum für Profis und LichtliebhaberInnen. Ballarin weiss, dass gute Beleuchtung nicht mit dem Kauf endet. Wartung, Reparatur und Nachrüstung sind für ihn unverzichtbare Bestandteile eines nachhaltigen Serviceverständnisses. «Gutes Design ist langlebig. Und das funktioniert nur mit einem Service, der mitwächst», sagt Ballarin. 

Neben Top Light führt er in seinem Repertoire ebenso bemerkenswerte Marken, die den Bogen zwischen Tradition und moderner Interpretation schlagen. Dazu zählen traditionsreiche italienische Leuchtenhersteller wie Oluce und Martinelli Luce, aber auch Terzani aus Florenz. Zu sehen sind nicht nur Klassiker, sondern auch aktuelle Entwürfe wie die Pendelleuchten «Dancing Glass» von Christophe ­Pillet, «Dragon» von Dodo Arslan oder die Tischleuchte «Grammoluce» von Studio Habits. Dieses feine Gefüge aus hochwertigen Marken spiegelt Ballarins Credo wider: Design ist kein kurzlebiges Konsumgut, sondern ein lebendiges Zusammenspiel von Ästhetik, Funktion und Nachhaltigkeit. Zu seinen langjährigen Kontakten zählt Michele De Lucchi, einer der prägenden Köpfe der italienischen Postmoderne, dessen Haltung eng mit der seinen verbunden ist. De Lucchi, vielfach ausgezeichneter Designer und Architekt, bewegt sich souverän zwischen Architektur, Möbeln, Accessoires und Licht. Seine unter dem Label «Produzione Privata» geführte private Designsammlung wird heute von Sohn Pico weitergeführt; Arteluce zeigt sie exklusiv in der Schweiz. 

Luciano Ballarin sieht Lichtdesign nicht als Statussymbol, sondern als Teil einer gelebten Kultur. Seine Begeisterung für Formen, Materialien, technische Lösungen und deren Wirkung bleibt ungebrochen. Vielleicht ist das seine grösste Stärke: Licht nicht zu verkaufen, sondern Überzeugungen zu teilen. Und das seit Jahrzehnten.

ARTE LUCE

Im Showroom in Regensdorf trifft Vergangenheit auf Gegenwart; zu den aktuellen Neuheiten gesellen sich Klassiker wie die Leuchte «Pipistrello» (1965) von Martinelli Luce...
Im Showroom in Regensdorf trifft Vergangenheit auf Gegenwart; zu den aktuellen Neuheiten gesellen sich Klassiker wie die Leuchte «Pipistrello» (1965) von Martinelli Luce...
... oder «Atollo» (1977) von Oluce.
... oder «Atollo» (1977) von Oluce.
Aus Messing gegossen und scheinbar in fliessender Bewegung erstarrt, entfaltet die Pendelleuchte «Dragon» von Dodo Arslan für Terzani eine skulpturale Präsenz. Kraftvolle Materialität und symbolträchtige Form verschmelzen zu einem Lichtobjekt, das chinesische Mythologie mit handwerklicher Präzision verwebt.
Aus Messing gegossen und scheinbar in fliessender Bewegung erstarrt, entfaltet die Pendelleuchte «Dragon» von Dodo Arslan für Terzani eine skulpturale Präsenz. Kraftvolle Materialität und symbolträchtige Form verschmelzen zu einem Lichtobjekt, das chinesische Mythologie mit handwerklicher Präzision verwebt.
«Grammoluce» von Martinelli Luce kombiniert lackiertes Aluminium mit einer lichtdurchlässigen Lycra-Membran, deren Verformung durch Borosilikat-Glaskugeln das Licht intuitiv steuert. Die skulpturale Leuchte verbindet physische Interaktion mit poetischer Formgebung auf spielerische Weise. Design: Studio Habits.
«Grammoluce» von Martinelli Luce kombiniert lackiertes Aluminium mit einer lichtdurchlässigen Lycra-Membran, deren Verformung durch Borosilikat-Glaskugeln das Licht intuitiv steuert. Die skulpturale Leuchte verbindet physische Interaktion mit poetischer Formgebung auf spielerische Weise. Design: Studio Habits.

In der Ausgabe 10•11/25 vom Magazin RAUM UND WOHNEN gibt es viele weitere Leuchten zu entdecken.

Text: Silja Cammarata
aus dem Magazin: Raum und Wohnen, Zeitschrift Nr. 10•11/25

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